Städtevergleich

Winterthur gehört zu den Schlusslichtern im Schweizer Spar-Marathon

· Online seit 12.10.2022, 09:53 Uhr
Der Winterthurer Stadtrat hat verschiedene Massnahmen angekündigt, mit denen im kommenden Winter Energie gespart werden soll. Im Vergleich mit anderen Orten sind die Pläne bescheiden. Nur eine Schweizer Grossstadt will noch weniger machen.

Quelle: TeleZüri, Sendung vom 7. Oktober 2022

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Winterthur fahre mit den beschlossenen Massnahmen eine Schmalspurvariante, schreibt der «Landbote». Zürich etwa habe schon Anfang September erste Sparmassnahmen beschlossen und Mitte Monat nachgelegt. Pro Kopf spare die Kantonshauptstadt gut doppelt so viel wie Winterthur.

Ähnlich falle der Vergleich mit St.Gallen aus: Obwohl die Ostschweizer Stadt ein Drittel weniger Einwohner habe als Winterthur, wolle sie in absoluten Zahlen mehr Strom sparen. Auch St.Gallen reduziere den Verbrauch pro Kopf fast doppelt so stark wie Winterthur. In Luzern sei der Spareffekt gemessen an der Bevölkerung sogar viermal so gross.

Wer wo wieviel sparen will

Der Unterschied zeige sich bei den konkreten Massnahmen: Von den acht grössten Schweizer Städten würden nur Winterthur, Basel und Lausanne auf kälteres Wasser in den Hallenbädern verzichten. Unter den vier Städten im Kanton Zürich steht Winterthur damit allein da. Uster reduziert ebenfalls die Wassertemperatur, und Dübendorf geht noch weiter: Die Stadt schliesst diesen Winter das Schwimmbecken der Schule Stägenbuck gänzlich.

Sechs der zehn verglichenen Städte schraubten auch in den Schulen die Heizung runter. In Winterthur habe man das noch aufgeschoben. Zürich, Basel und Luzern hätten ihren Angestellten zudem 19 Grad in den Büros verordnet. Die meisten Städte wollten ausserdem den Verbrauch von Warmwasser oder die Beleuchtung in den städtischen Gebäuden verringern.

Auch bei den Strassenlampen werde gespart: Basel teste eine reduzierte Beleuchtung in Parkhäusern, St.Gallen dimme die Strassenlampen schon ab 22 statt ab 24 Uhr, und Dübendorf tue das dort, wo die Sicherheit nicht gefährdet werde. Uster stellt ab Mitte Oktober die Strassenbeleuchtung zwischen 1 und 5 Uhr morgens ganz ab. In Bern und St.Gallen müssten sich ausserdem die ÖV-Fahrgäste wärmer anziehen: Die Temperatur in den Fahrzeugen werde um bis zu vier Grad heruntergeschraubt.

Bescheidene Ziele in Winterthur

Genaue Zahlen zum eingesparten Strom nennen laut Landbote nur die wenigsten Gemeinden. Doch über alle Massnahmen hinweg sei klar, dass aktuell nur Lausanne noch weniger mache als Winterthur.

Quelle: TeleZüri

Dass Winterthur hinterherhinke, zeige sich nicht nur bei den Massnahmen, sondern schon bei der Zielsetzung: Ein einstelliger Prozentsatz des städtischen Stromverbrauchs solle damit in Winterthur eingespart werden. Städte wie Uster oder Bern peilten 15 Prozent an. Winterthur hat angekündigt, frühestens im November weitere Massnahmen zu kommunizieren.

(osc)

veröffentlicht: 12. Oktober 2022 09:53
aktualisiert: 12. Oktober 2022 09:53
Quelle: ZüriToday

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