Nach tödlichem Unfall

Stadtrat unternimmt vorerst keine Massnahmen im Kreis 5

20.05.2023, 08:01 Uhr
· Online seit 20.05.2023, 08:00 Uhr
Nachdem es kurz vor Weihnachten am Escher-Wyss-Platz zu einem tödlichen Unfall mit einem Bub kam, forderten Stadtparlamentarier, Eltern und Anwohnenden erneut Massnahmen. Der Stadtrat hat nun darauf geantwortet und kommt zum Schluss: Der Schulweg ist zumutbar.

Quelle: Archiv TeleZüri / 22.12.2022 / Reaktionen zum tödlichen Unfall am Escher-Wyss-Platz

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In den Morgenstunden vom 21. Dezember ist es zum tragischen Unfall im Kreis 5 gekommen: Ein 5-jähriger Bub ist auf dem Weg zum Kindergarten beim Überqueren des stark befahrenen Verkehrsknotens am Escher-Wyss-Platz von einem Auto oder Lastwagen erfasst worden. Schon vor dem Unfall waren Anwohnende und Eltern über den riskanten Schulweg besorgt und haben Massnahmen gefordert – allerdings ohne Erfolg.

Quelle: 5-Jähriger stirbt am Escher-Wyss-Platz / Archiv-Beitrag vom 21. Dez 2022

Nach dem tragischen Unfall wurde der Verkehrsknoten auch im Stadtparlament zum Thema. Markus Knauss von den Grünen und Sandra Bienek von der GLP reichten eine Anfrage ein, warum beim Escher-Wyss-Platz noch keine Verbesserung der Schulwegsicherheit ergriffen wurden. Wie der Tagesanzeiger schreibt, liegt nun die Antwort vom Stadtrat vor.

Keine unzumutbare Strecke

Die Kreisschulbehörde sei mit der Schule Schütze im ständigen Austausch, damit die Kinder auf die Gefahren sensibilisiert werden. Der Weg über den Escher-Wyss-Platz beinhalte keine unzumutbaren Gefahrenmomente, die eine Begleitung der Kinder als zwingend erscheinen lasse. Deshalb verzichte die Stadt auf Sofortmassnahmen – verspricht aber langfristige Verbesserung.

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Die Kreisschulbehörde ordne zudem Massnahmen zur Verkehrssicherheit nur dann an, wenn ein Schulweg Situationen aufweise, «die aufgrund der Einschätzung der Verkehrsinstruktion der Stadtpolizei als gefährlich und somit unzumutbar für Schulkinder zu bewerten sind, und diese nicht umgangen werden können», schreibt der Stadtrat weiter.

Die vorgeschlagenen Überquerungen beim stark befahrenen Platz, seien «nach den üblichen Massstäben geeignet». Mit Ausnahme die Querung der Limmatstrasse, wo das Tram verkehrt. Dort seien bisher keine Lichtsignalanlagen vorhanden – die Stadt prüft nun, ob diese Querung mit einer Ampel sicherer gemacht werden kann, wie der Tagesanzeiger weiter schreibt.

Besserung erst 2026?

Ein weiterer Punkt, der geprüft wird: Ein Lotsendienst. Derzeit nutzen fünf Kinder den Weg zur Schule Schütze über den Verkehrsknoten – in naher Zukunft 200. Mit dieser Zahl rechne die Stadt, wenn die Wohnsiedlung Tramdepot Hard bezugsbereit sein wird.

Verbesserung könnte es demnach 2026 geben – dann ist unter anderem die Einführung von Tempo 30 am Escher-Wyss-Platz geplant. Im Schreiben erinnert der Stadtrat daran, dass die Verantwortung für die Schüler und Schülerinnen bei den Eltern liege. Die Gemeinden ergreifen Massnahmen, wenn der Schulweg nicht zumutbar ist.

(joe)

veröffentlicht: 20. Mai 2023 08:00
aktualisiert: 20. Mai 2023 08:01
Quelle: ZüriToday

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