Wo der fünfjährige Bub verstarb, gab es früher eine Unterführung
Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
Nach dem Tod eines Kindes am Escher-Wyss-Platz vom Mittwoch macht sich Unmut in der Nachbarschaft breit. Der Escher-Wyss-Platz sei verkehrstechnisch ungenügend und eine Gefahr für Fussgängerinnen und Fussgänger, heisst es beim Quartierverein.
«Beschweren uns seit Jahren»
Ein Anwohner, der die Verkehrssituation kennt, sagte zu ZüriToday: «Seit Jahren schreiben wir der Stadt, wie schlecht die Verkehrsführung ist. Der Schulweg vieler Kinder führt mitten über diese Kreuzung.»
Auch im Stadtzürcher Parlament wurde der Unfall diskutiert. Gemeinderätin Sandra Bienek (GLP) sagte, viele Eltern seien bei der Stadt wegen der Verkehrssituation vorstellig geworden. «Es ist jetzt wirklich Zeit, dass sich der Stadtrat um die Schulwegsicherung kümmert», so Bienek.
Zugänge zur Unterführung sind zugeschüttet
Recherchen von ZüriToday zeigen: Bis vor zehn Jahren gab es unter dem Escher-Wyss-Platz eine Fussgängerunterführung. Zwei Eingänge waren durch die Auf- und Abstiege in der Mitte des Platzes zu erreichen, die ebenso zu den Bushaltestellen auf der Hardbrücke führten. Vier seitliche Eingänge befanden sich auf den Trottoirs der Hardstrasse, so dass Fussgängerinnen und Fussgänger die Strassen sicher unterqueren konnten.
Mit Beschluss des Stadtrates von 2009 wurden die Zugänge zu den Unterführungen aber zugeschüttet. Damit zusammen hing auch die Neugestaltung des Platzes mit dem Projekt Tram Zürich-West. Restteile mussten aber im Boden verbleiben, da diese tragende Elemente für die neue Lage der Tramgleise waren. Die Treppenaufgänge wurden zurück gebaut.
Stadt: Querung gilt als ungefährlich
Laut der Einschätzung der städtischen Dienstabteilung Verkehr gilt die Querung über den Platz nicht als riskant. In den vergangenen fünf Jahren habe es dort keinen Unfall gegeben, liess die Sicherheitsdirektion verlauten. Ermittlungen zum Unfall würden nun zeigen, ob und welche Massnahmen nötig seien, um die Stelle für Fussgängerinnen und Fussgänger sicherer zu machen.