Radioaktive Abfälle

Sommaruga lässt Fragen offen bei Atom-Tiefenlager

· Online seit 21.12.2022, 13:17 Uhr
Anwohnende aus Stadel sendeten Simonetta Sommaruga einen Brief zum geplanten Endlager. Die Bundesrätin antwortete persönlich darauf, lässt aber einige Fragen offen.

Quelle: ZüriToday / «Stadel wird nicht mehr das Gleiche sein» / Beitrag vom 14. September 2022

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Vor rund zwei Monaten haben Anwohnende aus dem Stadler Ortsteil Windlach Unterschriften gesammelt und diese gemeinsam mit einem Brief an Simonetta Sommaruga geschickt. Sie sind gegen das Atom-Tiefenlager. Die Bundesrätin hat persönlich darauf reagiert.

Die rasche Antwort erfreute Initiantin Yvonne Müller zuerst, jedoch legte sich die Freude schnell wieder, denn sie hofften auf mehr Unterstützung seitens Sommaruga, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.

Nur Entschädigung bei Bauschäden

Einige Fragen blieben nach wie vor offen: Wie unabhängig sind die Aufsichtsbehörden des Bundes, die den Standort mehrfach prüften? Neue Klarheit haben die Initianten nicht erhalten. Sie wurde mit alten Antworten getröstet.

Da die Region bereits durch den Fluglärm belastet sei und mit dem Bau des Tiefenlagers die Lebensqualität sowie der Wert der Immobilien weiter abnehmen würde, fragten die Initianten erneut, wie es mit einer Entschädigung aussehe. Auch da verwies Sommaruga auf bereits gesagte Antworten.

Es gebe nur Entschädigung, wenn der Bau des Tiefenlagers direkt zu Wertminderung führt, beispielsweise durch Bauschäden. Das Geld aus den Abgeltungen solle in erster Linie für die Entwicklung der Region und nicht für Privatpersonen eingesetzt werden.

Neu organisierte Versuch

Damit gibt sich der Verein nicht zufrieden. «Für uns ist es wichtig, dass die Bevölkerung und die Mitunterzeichnenden von der Stellungnahme Kenntnis erhalten», erklärt Müller. Damit jedoch etwas erreicht werden könne, müsse die Bevölkerung aktiv werden.

Chancen sehe Müller im Verein Nördlich Lägern ohne Tiefenlager, mit Sitz in Stadel und mit neuem Namen. Dieser werde sich nun neu organisieren.

(joe)

veröffentlicht: 21. Dezember 2022 13:17
aktualisiert: 21. Dezember 2022 13:17
Quelle: ZüriToday

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