Quelle: ZüriToday / «Stadel wird nicht mehr das Gleiche sein» / Beitrag vom 14. September 2022
Anfang Woche wird Simonetta Sommaruga zum ersten Mal seit Bekanntgabe des Standortes für das Endlager die Region besuchen, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet. «Wir möchten mit der Unterschriftensammlung und dem Brief an Frau Bundesrätin Sommaruga zeigen, dass die Bevölkerung nicht mit allem einverstanden ist», wird Initiantin Yvonne Müller zitiert.
Initianten forderten faire Entschädigung
Die Forderungen aus Windlach: «Wir wollen eine Zweitmeinung von neutralen Geologen, die nochmals den sichersten Standort überprüfen.» Müller betone, dass sie keine Gegnerin der Nagra sei. Es gehe ihr um konstruktive Kritik. Viele Fragen seien aus ihrer Sicht aber noch ungeklärt. Vor allem sei es seltsam, dass der geplante Standort zwar bekannt gegeben wurde, der entsprechende Bericht jedoch noch nicht vorliege.
Wesentlich sei auch die Frage nach dem Geld. Die Initianten forderten faire Entschädigungen und Abgeltungen, die der Bevölkerung direkt zugutekommen. Jüngst gab zu reden, ob es für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer eine Entschädigung geben soll, wenn ihre Liegenschaften durch das Atom-Tiefenlager Nördlich Lägern an Wert verlieren.
Schützenhilfe vom Gemeindepräsident
Der Stadler Gemeindepräsident Dieter Schaltegger habe den Brief selbst noch nicht gesehen, unterstütze das Vorhaben aber. «Es ist durchaus positiv, dass sich die Bevölkerung jetzt mehr Gedanken über das Tiefenlager macht», zitiert ihn der «Unterländer». Auch Kantonsrätin Wilma Willi von den Grünen hat den Brief unterschrieben.
Die Initianten des Briefs hofften nun, dass sie am Montag die Gelegenheit haben werden, den Brief und die Unterschriften direkt der Bundesrätin zu überreichen. Anschliessend könnten die Personen, welche unterschrieben haben, zu einer Sitzung eingeladen werden, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Man könne sich auch überlegen, einen Rechtsanwalt einzuschalten, sagt Yvonne Müller.
(osc)