«Jeder Tag auf dem Velo in Zürich ist ein gefährlicher Tag», schreibt Florian Imbach – ehemaliger Journalist, mittlerweile beim Bund angestellt – auf Twitter. Er schildert eine brenzlige Situation: Beinahe sei er mit Velo und Kinderanhänger an einer Kreuzung von einem Gelenkbus erfasst worden. Schuld sei der fehlende Platz auf den Zürcher Strassen für Velos.
Mit jedem Tag und jeder neuen gefährlichen Situation, die ich als Velofahrer unverschuldet gerate, hadere ich mit mir und frage mich, ob es das Risiko wert ist. Und ich fahre echt vorsichtig und defensiv.
— Florian Imbach (@zurichlive) October 8, 2022
In den vergangenen Tagen haben sich die kritischen Äusserungen von Velofahrerinnen und Velofahrern in der Stadt gehäuft. Auch diese Userin fordert Massnahmen:
Ein Bild, das erschaudern lässt: hinter dem Mahnmal für die 25-jährige #Velofahrerin, die hier vor einer Woche von einem rechts abbiegenden Lastwagen getötet wurde, wird die Ursache des Problems klar sichtbar. Wann wird etwas unternommen? @stadtzuerich @KantonZuerich #Fahrrad pic.twitter.com/sC080wFLO3
— Fran Bassand 💬 (@francoiseleste) October 7, 2022
Bei der Kollision Ende September kollidierte ein Zementfahrzeug beim Rechtsabbiegen mit einer 25-jährigen Velofahrerin. Die Velofahrerin erlag ihren Verletzungen noch am Unfallort beim Lochergut im Kreis 3.
Es ist nicht der einzige Unfall dieser Art. Seit November 2019 endeten drei solche Kollisionen für Velofahrende tödlich. Gerade am vergangenen Donnerstag kam es ausserdem beim Hauptbahnhof erneut zu einem Unfall, bei dem ein rechts abbiegender Lastwagen eine Velofahrerin erfasste. Sie wurde schwer verletzt.
Velovereine wie der VCS und Pro Velo Zürich hatten nach dem Unfall beim Lochergut sofortiges Handeln gefordert. Von der Stadt hiess es, der Unfallhergang müsse zuerst genauer untersucht werden, bevor man an der betroffenen Stelle für mehr Sicherheit sorgen könne.
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Weiter verwies das zuständige Tiefbauamt auf die geplanten Veloschnellrouten in verschiedenen Stadtteilen. Die erste dieser Routen soll
voraussichtlich im kommenden Jahr fertig sein. Bei weiteren Strecken dürfte es
noch dauern – etwa gegen die geplanten Velovorzugsrouten Höngg, Schwamendingen
und Affoltern-Oerlikon wurden Rechtsmittel ergriffen.
(lad)