Zürich

Zürcher Notfallstationen sind derzeit stark gefordert

Unfälle, Hitze und Corona

Zürcher Notfallstationen sind derzeit stark gefordert

· Online seit 30.06.2022, 20:12 Uhr
Lange Wartezeiten und abgewiesene Patienten: Schweizweit sind die Notfallstationen der Spitäler derzeit stark ausgelastet. Auch in Zürich werden ausserordentlich viele Notfälle gezählt. Unter anderem, weil viele Patienten nicht mehr zum Hausarzt gehen.
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Insbesondere die Berner und Basler Spitäler vermeldeten zuletzt volle Notfallstationen. Im Universitätsspital Basel mussten Patientinnen und Patienten bis zu acht Stunden warten – andere wurden gar ganz abgelehnt, wie das Schweizer Radio und Fernsehen SRF berichtete. Auch das Universitätsspital Zürich zählt im laufenden Monat deutlich mehr Notfall-Patienten als üblich.

In den Notfall statt zum Hausarzt

Man stelle derzeit einen für die Jahreszeit und auch im Vergleich mit anderen Jahren ungewöhnlichen Anstieg fest, heisst es vom Universitätsspital Zürich. Die Zahlen würden auch diese des «vergleichsweise starken» Jahres 2019 übersteigen. Die Gründe dafür seien vielfältig. «In den Sommermonaten zählen wir mehr Verletzungen durch Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Wandern», so das Universitätsspital. Auch Personen mit Hitzeschlägen oder Sonnenstichen müssten teils in der Notfallstation versorgt werden.

«Allerdings gehen wir auch von einem langjährigen Trend aus. Die Bevölkerung scheint heute immer mehr die Notfallstation zu besuchen, als den Hausarzt zu konsultieren.» Es bestehe die Annahme, dass sich diese Entwicklung nach zwei pandemiebedingt speziellen Jahren nun einfach fortsetze. Vom Stadtspital Zürich Triemli und Waid heisst es, die Notfallstationen seien generell stark ausgelastet – auch unabhängig von den Sommermonaten.

Wichtig sei, dass der Anstieg der Patientinnen und Patienten die Personen mit einem akuten medizinischen Problem nicht davon abhalte, eine Notfallstation aufzusuchen. Zu überdurchschnittlich langen Wartezeiten komme es derzeit laut beiden Spitälern nicht. Die Wartezeit werde nach Behandlungsbedarf beurteilt. Für Patientinnen und Patienten, die keine dringliche Behandlung benötigen, könne es dementsprechend manchmal etwas länger dauern als bei dringenden Fällen.

Corona kein Grund für Überlastung

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die mit Corona-Symptomen die Notfallstationen in Zürich aufsuchen oder eingeliefert werden, ist laut Angaben der Spitäler derzeit stabil. Aufgrund der steigenden Zahlen wurden allerdings in mehreren Spitälern des Kantons die Schutzmassnahmen wieder verschärft.

Im Kantonsspital Winterthur etwa gilt seit diesem Montag wieder eine Maskenpflicht für alle Patienten, Besuchenden und Mitarbeitenden. Auch am Universitätsspital wurde die Maskenpflicht am Montag wieder ausgeweitet. Im Stadtspital gilt ab 01. Juli wieder eine Maskenpflicht für alle Mitarbeitenden mit direktem Kundenkontakt sowie für Patientinnen und Patienten als auch Besuchende.

veröffentlicht: 30. Juni 2022 20:12
aktualisiert: 30. Juni 2022 20:12
Quelle: ZüriToday

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