Zürich

Raubvogel am Pumpenhäuschen soll Graffiti-Sprayer abschrecken

Dübendorf

Raubvogel am Pumpenhäuschen soll Graffiti-Sprayer abschrecken

13.07.2023, 18:48 Uhr
· Online seit 13.07.2023, 16:59 Uhr
Regelmässig verunstalteten oder versprayten Unbekannte das Pumpenhäuschen der Unterhaltsgenossenschaft Hermikon-Dübendorf. Damit soll Schluss sein. Ein Kunstwerk mit einem Raubvogel, einem Reiher und einer schwarzen Katze soll künftig Sprayer fernhalten.
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Die Unterhaltsgenossenschaft vertraut auf den Sprayer-Ehrenkodex, dass Werke anderer Künstler nicht mit neuen Graffitis überdeckt oder verunstaltet werden. So sind auf den Pumpwerkfassaden seit kurzem aufwändig gesprayte Motive zu sehen.

«Er hat uns mit seinen zur Gegend passenden Tiermotiven überzeugt und unserer Genossenschaft heute mit seiner pro bono Arbeit nicht nur eine riesige Freude, sondern auch einen wahnsinnigen Dienst erwiesen», schreibt die Unterhaltsgenossenschaft auf Facebook. Die Idee ist aus der Not wiederkehrender Sprayereien geboren.

Graffiti-Künstler per Facebook-Aufruf gesucht

«Lieber ein schönes Graffiti als eines, das irgendwer macht und für uns unpassend ist», sagte Andrea Stebler, Vorstandsmitglied der Unterhaltsgenossenschaft, als ZüriToday über den gesuchten Sprayer berichtete. Jetzt hat die Unterhaltsgenossenschaft einen Spray-Künstler gefunden. Raphael Fahrni der Mystica Graffiti Art Workshops hat die Wände des Pumpenhäuschens unter anderem mit einem Falken und einem Reiher verschönert. Die Motive sollen die unerwünschten Sprayer fernhalten.

«Der Reiher steht für meine vor fünf Jahren an Magenkrebs verstorbene Mutter», sagt der Künstler gegenüber ZüriToday. Sie habe sich mit dem Tier stark verbunden gefühlt. Daher bedeute das Tier auch ihm viel. Für den Falken entschied er sich zu Ehren eines Kollegen und Mentors, der ihn oft unterstützt habe. «Der Falke ist sein Krafttier.»

Ursprünglich wollte Fahrni das Häuschen mit einem Biber verzieren. «Ich sah dann aber davon ab, weil der Biber den Bauern hier zu schaffen macht», sagt er. 

«Lasst unsere Wände genau so, wie sie jetzt sind»

Im Innern des Häuschens befindet sich eine Pumpe, diese entwässert die umliegenden Felder der Landwirte. «Wir können es uns nicht leisten, alle sechs bis zwölf Monate den Maler aufzubieten und «unpassende» Schriftzüge zu übermalen», begründete die Unterhaltsgenossenschaft die aussergewöhnliche Ausschreibung. Jetzt hofft die Genossenschaft, dass es die letzten Spraydosen in der Nähe ihres Häuschens waren. Andrea Stebler appelliert auf Facebook: «An Alle mit Sprühdosen da draussen, lasst unsere Wände genau so, wie sie jetzt sind.»

Raphael Fahrni ist optimistisch. Er habe schon viele Elektrizitätswerke mit seinen Graffitis aufgewertet. «Diese blieben danach von Sprayereien verschont.»

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veröffentlicht: 13. Juli 2023 16:59
aktualisiert: 13. Juli 2023 18:48
Quelle: ZüriToday

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