Das Weltwirtschaftsforum hält Zürich auf Trab
Wenn sich die Finanz-, Polit- und Wissenschaftselite vom 15. bis am 19. Januar in Davos versammelt, pilgern Flugzeugfreunde fleissig nach Kloten, um die Flieger der ankommenden Experten zu bestaunen. So wie vergangenes Jahr:
Quelle: Planespotting im Januar 2023 / CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
Um den «Planespottern», wie die Aviatik-Anhänger im Fachjargon genannt werden, das Gedränge auf der Zuschauerterrasse zu erleichtern, bietet der Flughafen Zürich längere Öffnungszeiten und speziell geführte WEF-Touren an.
Rund 1000 Flugbewegungen mehr als normalerweise erwartet der Flughafen Zürich. Auf dem Klotener Rollfeld dürften unter anderem die grossen Boeing-Flieger 747 und 777 zu bestaunen sein.
Viel Platz für die Finanzelite, wenig für die Zivilgesellschaft
«Headliner» des diesjährigen Weltwirtschaftsforums sind der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski, US-Aussenminister Anthony Blinken und Emmanuel Macron. Auch der neue argentinische Präsident Javier Milei hat sich angekündigt. Der ultraliberale Politiker sorgte während des Wahlkampfes für Aufsehen, weil er eine Kettensäge zückte.
Weiter werden auch Ursula von der Leyen, Viola Amherd, WHO-Direktor Tedros Ghebreyesus und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit von der Partie sein.
Das WEF schreibt, dass über 1600 Finanzgrössen, darunter rund 800 CEOs aus aller Welt teilnehmen werden. Knapp Platz übrig ist für die rund 40 NGOs, Gewerkschaften und herausstechenden Personen aus der Zivilgesellschaft.
Geplante Anti-WEF-Demos in Zürich und Davos
Fast so sicher wie das Amen in der Kirche ist die alljährliche WEF-Gegendemo. Im vergangenen Jahr taten mehrere hundert Demonstrierende unter dem Motto «Smash WEF» ihr Missfallen gegen das Wirtschaftsforum kund. Am 16. Januar ist wieder eine Kundgebung im Kreis 4 geplant. Bislang sei keine Bewilligung eingegangen, erklärt die Stadtpolizei Zürich.
Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli / BRK News
Bewilligt hingegen ist ein Anlass auf dem Davoser Postplatz am 14. Januar, zu dem unter anderem die Juso aufruft. Neben den Protesten in Zürich und Davos will «Strike WEF» wie jedes Jahr von Küblis im Prättigau nach Davos wandern.
Deren Route über die medienwirksame Kantonsstrasse sei der Organisation erneut verwehrt worden, schreibt der «Tages-Anzeiger». Wie im vergangenen Jahr muss die Wandergruppe auf Wanderwege ausweichen und hat nun erstmals den Entscheid des Bündner Verwaltungsgerichts angefochten.
Widerstand gegen das Symposium kommt neben linken Kreisen auch aus der rechtsextremen Verschwörerszene: Im kürzlich veröffentlichten Videospiel «Alex Jones: NWO Wars» kann im letzten Level in Davos Klaus Schwab und das WEF bekämpft werden. Clever: Da das Spiel nur rund 40 Minuten dauert, kann es auf Steam innerhalb von zwei Stunden rückerstattet werden.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.