Kein Personalmangel

300 Personen wollen in der Limmattalbahn ganz vorne sitzen

· Online seit 13.10.2022, 07:02 Uhr
Während andere Verkehrsbetriebe mit Personalengpässen kämpfen, stehen der Limmattalbahn genug Mitarbeitende zur Verfügung. 300 Personen haben sich für die 32 Stellen der Stadtbahnführerinnen und -führer beworben.
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Sowohl die SBB als auch die VBZ machten letztes Jahr Schlagzeilen mit fehlenden Lokführerinnen und Lokführern. Auch aktuell kämpfen die VBZ weiterhin mit Personalmangel. Aufgrund dessen haben sie vergangenes Wochenende die Linie 15 eingestellt. Anders sieht die personelle Situation bei der Limmattalbahn aus.

Wie die Selektion stattfand

In zwei Monaten fährt die Stadtbahn zwischen Zürich Altstetten und Killwangen-Spreitenbach. 300 Bewerbungen hat die Aargau Verkehr AG für die neuen Stellen der Stadtbahnführerinnen und Stadtbahnführer erhalten. Bewerbungen gab es aus allen Berufsrichtungen und Altersklassen. 32 Personen wurden rekrutiert.

Warum das Interesse für die Stellen der Stadtbahnführerinnen und Stadtbahnführer so gross war, schätzt Michael Briner, Mediensprecher der Aargau Verkehr AG, folgendermassen ein: «Es liegt nahe, dass das Projekt sehr im Fokus stand. Teil eines neuen Projekts und einer neuen Bahn zu sein, hat sicher sehr geholfen bei der Rekrutierung.»

Kaum von Warteliste Gebrauch gemacht

Für die Auswahl des Bahnpersonals seien laut Briner einerseits ein zuvorkommendes Auftreten, gute Deutschkenntnisse, die Ausbildung und schulische Leistungen relevant gewesen. «In zweiter Instanz ging es um medizinische und verkehrspsychologische Anforderungen.» Das beinhalte die körperliche Fitness, die Sehfähigkeit und psychologische Voraussetzungen.

Die Ausbildung findet in zwei Teilen statt. «Der erste Teil hat im April mit der theoretischen Ausbildung und der Ausbildung am Fahrzeug begonnen», erklärt Briner. Der zweite Teil findet seit September bis zur Inbetriebnahme statt. «Im zweiten Teil sind die Ausbildungsklassen auf der neuen Strecke im Limmattal unterwegs und absolvieren dort ihre Ausbildungsfahrten. Am Schluss müssen sie die Vorschriften, das Fahrzeug und die Strecke kennen.»

Pass or Fail

Die Rekrutierung wurde per Ende 2021 abgeschlossen. Neben den 32 Ausbildungsplätzen führt die Aargau Verkehr AG eine Warteliste. «Diese Personen haben die Eignungsuntersuchungen bereits bestanden, sodass sie nachrutschen könnten», so Briner. Auf die Warteliste habe man aber praktisch nicht zurückgreifen müssen. «Nur in einem Fall haben wir eine Person von der Warteliste aufgenommen.»

Getestet werden die Stadtbahnführerinnen und Stadtbahnführer einerseits bei Zwischenprüfungen und dann auch an einer finalen Prüfung. «Die finale Prüfung wird in Zusammenarbeit mit Experten abgenommen. Die Chance, dass jemand durchfällt, ist gering, da wir aufgrund der Zwischenprüfungen einschätzen können, wo die Person jeweils steht», berichtet Briner.

veröffentlicht: 13. Oktober 2022 07:02
aktualisiert: 13. Oktober 2022 07:02
Quelle: ZüriToday

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