«Nicht haustierfreundlich»

Fast-Food-Restaurant verärgert Zürcher Hundehalterin

· Online seit 28.07.2023, 10:39 Uhr
Nachdem Céline mit ihrem Hund Branko beim Spazieren von einem heftigen Regengutsch überrascht wurde, suchten die beiden Zuflucht in einem Restaurant. Als sie sich zu ihrem Hund setzte, um in kurz abzutrocknen, passte dies einem Angestellten überhaupt nicht.
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Wie häufig ging Céline (23) mit ihrem Hund Branko (3) bei der Zürcher Allmend spazieren. Aus dem Nichts habe es plötzlich stark begonnen zu regnen, erzählt die Zürcherin. «Ich war pflotschnass und mein Hund natürlich auch», erzählt sie.

Dermassen durchnässt nach Hause zu laufen, wäre für das Duo zu weit gewesen. «Für einen Hund kann das auch gefährlich werden. Schliesslich können auch Tiere sich erkälten», erzählt sie gegenüber ZüriToday.

Schutz vor dem Wetter gesucht

Als nächstgelegene Option bot sich das Einkaufszentrum Sihlcity an, um Schutz zu suchen. «Ich dachte mir, da kann ich gleich noch einkaufen», erzählt sie. Beim Sihlcity angekommen, sei ihr schon so kalt gewesen, dass sie auch gar nicht mehr hat daran denken wollen, noch mit dem ÖV den Heimweg anzutreten und telefonierte mit ihrem Mann.

Während sie auf ebendiesen wartete, setzte sich die 23-Jährige in die Filiale der Fastfood-Kette Hitzberger, um etwas zu trocknen und sich wenigstens ein bisschen aufzuwärmen. «Ich ging bewusst zum Restaurant, weil es da Stühle hat und ich mit meinem Hund nicht mitten im Getümmel des Einkaufszentrums sitzen wollte», so die Zürcherin.

Hund abgetrocknet und Rüffel kassiert

Das Unternehmen ist bekannt für sein Versprechen, nachhaltiges Fastfood zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Ausserdem werde das Tierwohl bei der Kette grossgeschrieben, heisst es auf der Webseite.

Die Tierfreundlichkeit kann Céline leider nicht unterschreiben. «Als ich gemerkt habe, dass mein Hund wegen der Nässe friert und am ganzen Körper zittert, habe ich mich neben ihn gesetzt, um ihn mit den Badtüechli, die ich dabei hatte, abzutrocknen und ihn wieder zu beruhigen», erzählt sie.

Daraufhin sei einer der Mitarbeitenden an sie heran getreten und habe ihr unmissverständlich klar gemacht, dass das nicht gehe und ihr Verhalten «den anderen Gästen Unbehagen bereite». «Eine Frechheit und dazu unwahr», meint die 23-Jährige. Die anderen Gäste hätten sie angelächelt und zwei Mädchen wollten den Hund sogar streicheln. «Für mich natürlich kein Problem, Branko mag Kinder», erzählt Céline.

«Überhaupt nicht haustierfreundlich»

Sie habe ihn daraufhin gefragt, was denn genau so störend sei, sie sitze ja nicht die ganze Zeit auf dem Boden, sondern habe nur ihren Hund etwas abtrocknen wollen. Weiter habe sie gefragt, ob sich denn jemand beschwert hätte. Anscheinend war dies nicht der Fall. Man mache das aber einfach nicht, sei seine Antwort darauf gewesen.

Die Argumentation verärgerte die junge Frau. «Ich habe dann meine Sachen gepackt und bin gegangen», erklärt sie. «So ein Verhalten macht mich halt einfach sauer», sag sie weiter. «Ich würde es ja verstehen, wenn ich die ganze Zeit auf dem Boden gesessen hätte, oder mich anderweitig daneben aufgeführt hätte oder sich tatsächlich jemand beschwert hätte. Aber so? Finde ich unschön», sagt die 23-Jährige. «Das Lokal ist leider überhaupt nicht haustierfreundlich», lautete das Fazit der Hundehalterin

Unternehmen reagiert auf Kritik

Wütend meldete sich die Hundehalterin beim Unternehmen und bekam prompt auch Antwort. Man liebe Hunde bei Hitzberger und würde diese auch immer mit einem Napf Wasser willkommen heissen, schreiben die Verantwortlichen. «Nur freuen wir uns aber halt auch über Gäste, welche sich in unserem Restaurant auf die dafür vorgesehenen Stühle setzen und nicht auf dem Boden liegen. Diese Bitte unserer Mitarbeitenden an dich blieb jedoch leider erfolglos», so die Antwort.

«Da platzte mir fast der Kragen», erzählt Céline . «Ich habe schliesslich nicht auf dem Boden gelegen. Ich habe mich nur kurz zu meinem Hund gesetzt». Weiter schreibt das Restaurant, dass in dem Einkaufszentrum sonst genug Platz sei, um Schutz vor dem Wetter zu suchen und man da auch auf dem Boden sitzen könne.

Für die Hundehalterin komplett unverständlich. Sie habe ja eben nicht irgendwo auf dem Boden sitzen wollen. «Ich war höchstens ein paar Minuten nicht auf dem Stuhl», sagt sie. Die Reaktion des Mitarbeiters und des Unternehmens kann sie nicht nachvollziehen. «Wahrscheinlich fand er es einfach persönlich uncool und hat deshalb die anderen Gäste quasi vorgeschoben. Beschwert hat sich ja auch gar niemand, keine Ahnung», meint die Zürcherin.

Auf die Anfrage von ZüriToday wollte Hitzberger nicht detaillierter Auskunft geben.

veröffentlicht: 28. Juli 2023 10:39
aktualisiert: 28. Juli 2023 10:39
Quelle: ZüriToday

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