Ruhestörung

Lärmender «Stutenkrieg» bringt Hombrechtiker um den Schlaf

27.07.2023, 06:28 Uhr
· Online seit 26.07.2023, 07:42 Uhr
Seit kurzem dringen schreiende, hohe Wehrufe von einer Pferdekoppel. Diese gehen den Anwohnern in Hombrechtikon buchstäblich durch Mark und Bein. Einige vermuten gar Tierquälerei. Doch was da im Stall geschehe, sei normal, so der Pferdebesitzer.
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Die wiederkehrenden Schrei-Geräusche im Gebiet Eichtal im Zentrum Hombrechtikons bringen die Anwohnenden um ihren Schlaf. Eine Hombrechtikerin vermutete gar Tierquälerei, wie sie gegenüber der «Zürichsee-Zeitung» erläutert. Doch sie täuscht sich. Auf der Wiese nahe ihres Wohnhauses herrscht ein wüster Kampf unter ein paar Pferden.

Dies haben auch Nutzerinnen und Nutzer in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Hombi wenn…» festgestellt und berichten über ähnliche Beobachtungen. Demnach vernehmen sie herzzerreissende Schreie der Tiere, und zwar Tag wie Nacht. Auch sollen sie sich gegenseitig beissen und treten.

Bissige Stuten in den Sommerferien

Der Besitzer sagt dazu, dass dies normal sei. Bei den Pferden handelt es sich ausschliesslich um Stuten, die vor ein paar Tagen von der Besitzerfamilie Rusterholz des Gestüts Niederfeld auf die Aussenweide gebracht worden sind.

Die Islandpferde seien Reitschulpferde, die das Zusammenleben gewohnt sind, betont Betriebsleiter Martin Rusterholz auf Anfrage der Zeitung. Die Pferde kämen hier zu einer wohlverdienten Pause während der Sommerferien, sagt er.

«Es geht oft heftig zur Sache»

Genau deshalb komme es in der Gruppe derzeit vermehrt zu Auseinandersetzungen. Die Tiere hätten keine Arbeit und deswegen wohl überschüssige Energie, so Rusterholz. Zudem komme es manchmal zu Rangordnungskämpfen, obwohl sich die Herde gut kenne.

Bei den Stuten gehe es oft heftig zur Sache bei den Rangeleien. «Eine kräftige verbale Kommunikation gehört zum Streit», so der Pferde-Besitzer. Mit Schreien oder Brüllen, das sich vom normalen Wiehern unterscheidet, wiesen die Stuten ihre Konkurrentinnen in die Schranken.

Erschreckte Passanten riefen die Polizei

Oft käme es dabei auch zu Tritten und Bissen, erklärt Rustenholz, und dadurch manchmal zu Verletzungen. Um das zu kontrollieren, besuche die Besitzerfamilie die Pferde regelmässig. Vernachlässigt seien sie also keinesfalls, wie das Anwohnende oder Passanten schon vermuteten und daraufhin die Polizei riefen.

Wer als Laie solche Kampfszenen miterlebt, kann entsprechend verunsichert oder sogar geschockt sein. «Ich kann auch verstehen, dass es nervt, ob so eines Rambazambas um fünf Uhr morgens geweckt zu werden», sagt Rustenholz, aber das liege im Wesen des Tieres, da könne man nichts machen.

Bald fertig lustig mit dem «Stutenkrieg»

Zwar könnte man die Pferde separieren, aber das wiederum widerspreche dem sozialen Trieb dieser Tiere. Sorgen braucht man sich derweil nicht. Das Gestüt Niederfeld bekommt bei regelmässigen Kontrollen des Veterinäramts stets gute Noten für seine Tierhaltung.

Und in spätestens drei Wochen können Anwohnende auch wieder beruhigt schlafen. Denn dann ist Schluss mit lustig und die Pferde trotten wieder in ihren Arbeitsalltag in der Reitschule zurück.

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(nib)

veröffentlicht: 26. Juli 2023 07:42
aktualisiert: 27. Juli 2023 06:28
Quelle: ZüriToday

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