Katastrophen-Szenario

Erdbeben in Zürich: Im Notfall muss man zu Fuss Hilfe holen

· Online seit 14.02.2023, 20:49 Uhr
Eine Berechnung zeigt, wie viele Zürcherinnen und Zürcher bei einem Erdbeben ums Leben kommen würden und wie viele ihr Obdach verlieren. Doch was soll die Bevölkerung tun, wenn im Notfall die Telefonie ausfällt?
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Eine Woche nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei liegt die Anzahl der Toten bei fast 40'000. Zudem wurden 80'000 Menschen verletzt und Tausende gelten noch als vermisst.  Die Beben in Syrien und der Türkei hatten eine Stärke von 7,6 und 7,7.

Bei einem Erdbeben der Stärke 6,5 in der Stadt Zürich würden 753 Personen sterben, es gäbe über 5000 Verletzte und 77'000 Obdachlose. Diese Berechnungen stammen vom schweizerischen Erdbebendienst der ETH Zürich. «Die Stadt Zürich erarbeitet alle fünf Jahre eine Gefährdungs- und Risikoanalyse für Krisen und Notlagen», erklärt Markus Meile auf Anfrage von ZüriToday. Er ist Stabschef der Führungsorganisation der Stadt Zürich.

Letztes starkes Schweizer Beben im Kanton Wallis

In der Schweiz kommen solche Erdbeben um die Stärke 6,5 alle 300 bis 500 Jahre vor. Ein stärkeres Beben gab es hierzulande letztmals im Jahr 1946 im Kanton Wallis, mit einer Stärke von 5,8.

Falls es in der Schweiz zu einem grösseren Ausfall kommt, bräuchte es funktionierende Alarmierungsmöglichkeiten. Klassisch laufen diese über die gängigen Notfallnummern. In Zukunft könnte es für den Notfall auch App-Lösungen geben. Diese würden dann ähnlich funktionieren «wie bei der Rega-App, wo der Absender direkt seinen Standort via Koordinaten übermittelt», so Meile.

Wenn alles ausfällt, müssen Zürcherinnen laufen

Falls sämtliche Mittel ausfallen, um einen Alarm abzusetzen, gibt es laut Meile nur noch eine Möglichkeit: Man müsste zu Fuss Hilfe holen.

Eine Notfall-App, wie es sie in der Schweiz bald geben könnte, gibt es in der Türkei bereits. Diese soll auch ohne Akku funktionieren. Beim ausgeschalteten Handy soll der Notruf mittels eines Knopfs am Handy funktionieren. In der Türkei läuft derzeit noch die Suche nach verschütteten Personen. Die Hoffnung auf Überlebende schwindet jedoch mit jeder weiteren Stunde.

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veröffentlicht: 14. Februar 2023 20:49
aktualisiert: 14. Februar 2023 20:49
Quelle: ZüriToday

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