Schlechte Arbeitsbedingungen

Angestellte der Stadt Dübendorf fordern mit Petition mehr Lohn

14.07.2023, 21:50 Uhr
· Online seit 24.05.2023, 16:04 Uhr
Ein höherer Lohn, mehr Transparenz und mehr Dialog. Das verlangt die Mehrheit des Personals der Gemeinde Dübendorf in einem Schreiben der Gewerkschaft VPOD. Ein voller Teuerungsausgleich ist laut dieser ein erster zwingender Schritt.

Quelle: Dübendorfer fordern Teuerungsausgleich / Mai 2023 / TeleZüri

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Während Angestellten der umliegenden Gemeinden ein Teuerungsausgleich von 3,5 Prozent gewährt wird, müssen sich Angestellte der Gemeinde Dübendorf mit einem Teuerungsanteil von 0,8 Prozent zufrieden geben. Das sei nicht akzeptabel, sagt Sandra Ceresa von der Gewerkschaft VPOD gegenüber ZüriToday. «Ein Teuerungsausgleich ist dazu da, gestiegene Lebenskosten auszugleichen.»

Dass Angestellte dieses Jahr nebst diesen 0,8 Prozent nur leistungsbezogene Lohnerhöhungen erhalten haben, stösst Ceresa sauer auf. «Leistungsprämien, Beförderungen und dergleichen haben nichts mit dem Teuerungsausgleich, der allen Mitarbeitenden zusteht, zu tun.»

Mehr Transparenz und eine Mitarbeiterumfrage

Nebst dem Teuerungsausgleich fordern die Mitarbeitenden die Gründung einer Personalkommission. Zudem müsse transparenter mit den Angestellten kommuniziert werden. Um weitere Bedürfnisse der Belegschaft aufzunehmen, soll in einem weiteren Schritt ausserdem eine unabhängige Mitarbeiterumfrage durchgeführt werden.

Das Geld wäre da

Über die finanziellen Mittel für einen vollumfänglichen Teuerungsausgleich würde die Gemeinde Dübendorf laut Ceresa verfügen. «Die Stadt hatte im letzten Jahr einen Ertragsüberschuss von fast 30 Millionen Franken.» Mit diesem Geld sei es wohl möglich, die harte Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertzuschätzen.

Mitarbeiter erzählt von schlechter Stimmung

Gerade weil sämtliche Nachbargemeinden von Dübendorf ihren Angestellten einen voll Teuerungsausgleich gewähren, hat sich bei vielen Mitarbeitenden in Dübendorf Unverständnis breitgemacht. So auch bei Martin Gast, der für die Gemeinde Dübendorf als Berufsbeistand arbeitet. «Viele meiner Mitarbeitenden sind unzufrieden.» Die fehlende Wertschätzung sei bei vielen ein Thema, die eigentlich einen guten Job leisteten.

Stadtpräsidium prüft die Forderungen

Stadtpräsident André Ingold meint zu den Missständen, dass die Petition der Mitarbeitenden nun geprüft werde. Das Tiefbauamt habe sich bereits zuvor mit einem Schreiben an das den Stadtrat gewandt. «Nachdem wir auf dieses eine Antwort geliefert hatten, dachte ich, die Sache wäre geklärt.» Bei der Gemeinde Dübendorf werde der Teuerungsausgleich über mehrere Jahre gerechnet. Wenn die Teuerung tiefer sei, würden Angestellte in Dübendorf dementsprechend immer noch einen Ausgleich erhalten. Andere Gemeinden reagieren laut Ingold hingegen direkt auf die Inflationsrate.

veröffentlicht: 24. Mai 2023 16:04
aktualisiert: 14. Juli 2023 21:50
Quelle: ZüriToday

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