Aktivisten lassen Luft aus über 70 Zürcher SUV-Reifen
Quelle: Zürcher SUV-Fahrer regt sich über Lüftler auf / TeleZüri / 8. April 2022
«The Tyre Extinguishers» heisst übersetzt «Die Reifenlöscher». Die Truppe will es unmöglich machen, einen SUV in den städtischen Gegenden der Welt zu besitzen. Sie kämpft laut eigenen Angaben auf X (ehemals Twitter) für das Klima, die Gesundheit und die öffentliche Sicherheit.
Weiter steht im X-Post geschrieben, dass SUVs die Privatjets der Strasse seinen, «ein Luxusfahrzeug, sozial ungleich und unfair». Diese müssten jetzt verschwinden. Dazu drohen die Extinguishers damit weiterzumachen, bis sie echte Veränderungen sähen.
ZURICH, SWITZERLAND: 75 HITS LAST NIGHT
— The Tyre Extinguishers (@T_Extinguishers) October 3, 2023
"Again 75 SUV's out of order in Zürichberg & Hottingen, a very wealthy area of the city.
SUVs are the private jets of the road, a luxury vehicle, socially unequal & unfair. They must disappear NOW. We keep going until we see real change." pic.twitter.com/pbQwYUdhfl
Nicht der erste Anschlag der Truppe
Die Aktivsitentruppe trieb bereits im Juni ihr Unwesen in Zürich. Damals waren 30 Autos betroffen. Und zuvor schon im September, Oktober und November hatten die Aktivistinnen und Aktivisten von «The Tyre Extinguishers» in Zürich und Winterthur unzähligen SUVs die Luft aus den Pneus gelassen.
Die Aktivistinnen rufen weltweit zum «Lüfteln» auf. Damit wollen sie gegen Autos mit einem hohen Benzinverbrauch vorgehen. Die Gruppe hinterlässt an den Fahrzeugen jeweils ein Flugblatt, in dem sie die SUV-Besitzenden die Gründe ihres Handelns erklären.
«Der falsche Weg, darüber zu diskutieren»
Ein Zürcher Landrover-Fahrer sah den platten Vorderreifen schon von weitem und ist alles andere als begeistert. «Ich kann diese Aktion nicht nachvollziehen. Die Aktivisten sollten den demokratischen Weg wählen, um über ihr Anliegen zu diskutieren», sagt er gegenüber TeleZüri.
Bei der Polizei, die das Lüftler-Opfer sofort verständigte, hiess es, dass Lüfteln quasi als Lausbubenstreich gelte, und somit strafrechtlich nicht relevant sei. Auch vor Gericht hätten solche Taten kaum eine Chance, es sei denn, es liege noch Sachbeschädigung vor, so der Strafrechtsexperte Daniel A. Freitag.
«Idee soll sich auf der ganzen Welt verbreiten»
SUVs seien die zweitgrösste Ursache für den weltweiten Anstieg der CO2-Emissionen in den letzten zehn Jahren. Reifenverschleisspartikel verschmutzten die Umwelt, die Luft und das Wasser, das von den Strassen abfliesse.
Ihr klares Ziel definiert die Truppe auf ihrer Webseite wie folgt: «Wir wollen, dass sich diese Idee auf der ganzen Welt verbreitet, bis es unmöglich wird, einen SUV zu besitzen.»
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