«Jedes Mädchen, das Hockey spielen will, kann das beim ZSC machen»
Alles begann vor 40 Jahren, im Herbst 1982, mit der Gründung der «ZSC Astena». Der Beiname war die Abkürzung der beiden Vornamen der Gründerinnen Astrid Marti und Elena Philipp. Daraus wurden einige Jahre später die «ZSC Cosmos».
Das Team war lange Zeit nur lose mit dem Club verbunden. Unter der ZSC-Präsidentschaft von Bernd Böhme Mitte der 90er-Jahren wurde das Team dann vollständig in den ZSC-Verein integriert. «Das war der erste wichtige Schritt in eine erfolgreiche Zukunft», sagt Sandro Frei, Medienverantwortlicher der ZSC Lions.
Die Frauen kämpften sich anschliessend sukzessive nach oben: Zweimaliger Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse B. 2007 schliesslich der Aufstieg ins ‹A› bzw. die Women’s League. Die ZSC-Frauen holten in der obersten Spielklasse in den ersten beiden Jahren Bronze, danach fünfmal Silber und siebenmal Gold. ZSC-Sprecher Frei: «Wir sind stolz auf den zurückgelegten, heute 40-jährigen Weg.»
«Jedes Mädchen kann beim ZSC Hockey spielen»
In der ZSC-Organisation gross geworden ist Florence Schelling (33). Die langjährige Nati-Torhüterin stand in der Aufstiegssaison 2006/2007 sporadisch im Tor des ZSC-Frauenteams. «Eigentlich war ich bei der U20-Elite der Männer im Einsatz, habe aber zwischendurch bei den Frauen ausgeholfen und so den Aufstieg in die oberste Spielklasse miterlebt», erzählt Schelling im Interview mit ZüriToday.
Schelling nahm an vier Olympischen Spielen teil. Hier gewann die Nati in Sotschi 2014 die Bronzemedaille.
«Die ZSC Lions haben sich in dieser Zeit klar zum Frauenteam bekannt. Sie wollten Frauenteams haben und fördern, nicht wie andere Clubs, die sich dagegen sträubten», so Schelling. «Jedes Mädchen, das Eishockey spielen wollte, konnte das beim ZSC machen.» Sie habe in der Lions-Organisation immer eine extreme Unterstützung erfahren.
«Ich wurde sofort gut aufgenommen»
Das bestätigt auch Lara Christen (20). Die Bernerin spielte fünf Saisons lang bei den ZSC Lions. «Ich kam als junges Mädchen nach Zürich. Das war für mich kein Problem, weil ich von Anfang an gut aufgenommen wurde.» Die Nationalspielerin ergänzt: «Ich durfte zweimal mit den Lions den Meistertitel feiern. Wir hatten ein tolles Team, haben füreinander gekämpft. Wir sind zu einer Familie zusammengewachsen, was im Sport zentral ist.»
Die ZSC Lions setzen nicht nur bei den Männern, sondern auch bei den Frauen stark auf Jugendarbeit. «Die Lions-Organisation ist eine Ausbildungsstätte und eine Lebensschule zugleich», sagt ZSC-Lions-Sprecher Sandro Frei. Das Frauenteam in der höchsten Spielklasse verfüge über den grössten und stärksten Unterbau mit je einem Team in der zweit- und dritthöchsten Spielklasse. «Diese Pyramide ist einzigartig in der Schweiz und dient als Vorbild.»
Florence Schelling sieht noch einen weiteren Grund, warum das Frauenteam der ZSC Lions so erfolgreich ist. «Neben der grossen Organisation des ZSC ist auch der Standort Zürich sehr attraktiv für Frauen. Du kannst hier arbeiten, in verschiedene Schulen gehen oder studieren. Das lockt auch gute Spielerinnen aus anderen Teilen der Schweiz oder dem Ausland an.»