Korrespondent schätzt ein: «Wilde Bundesrats-Kandidatur kaum erfolgreich»

Das Zweierticket der SP mit Beat Jans und Jon Pult passt SVP-Übervater Christoph Blocher nicht. Er bezeichnet es als «Provokation». Er vermisst bei den Kandidaten die Lebenserfahrung und den Leistungsausweis. Laut der «SonntagsZeitung» fände es Blocher legitim, wenn die bürgerlichen Parteien weder Pult noch Jans, sondern «einen dritten Kandidaten» der SP wählten. Darüber sprach er in der neusten Folge von «Teleblocher».

In diesem Szenario schlägt Blocher vor, dass die bürgerlichen Parteien die SP gewissermassen vorwarnen, indem sie noch vor den Wahlen einen dritten Kandidaten verlangten. Gerüchte um eine wilde Kandidatur kursieren bereits. So munkelt FDP-Fraktionschef Damien Cottier, dass einige Mitte-links-Parlamentarier einen Geheimplan schmiedeten, um Bundesrat Ignazio Cassis abzuwählen.

«Wilde Kandidatur hat kaum Chancen»

Dass es vor Bundesratswahlen wilde Gerüchte und Planspiele gibt, sei nicht aussergewöhnlich, sagt Telem1-Bundeshauskorrespondent Matthias Steimer. Es werde wohl auch ein paar Proteststimmen für Daniel Jositsch geben, der es nicht auf das SP-Ticket schaffte, im bürgerlichen Lager aber beliebt ist.

Dass es aber für eine Mehrheit reicht, das glaubt Steimer nicht. «Dass eine wilde Kandidatur erfolgreich ist, halte ich für unrealistisch. Denn die Parteien hätten damit wenig zu gewinnen und viel zu verlieren.» So müsse die FDP mittelfristig um ihren zweiten Sitz bangen und will es sich kaum mit der SP verscherzen. Und bei der SVP sitze nach wie vor das Trauma von der Wahl von Alt-Bundesrätin Evelin Widmer-Schmlumpf zugunsten Christoph Blochers sehr tief.

(red)