«Das ist unverständlich»

Zweite Ausgabe der «mediterranen Nächte» macht Quartiervereinler hässig

· Online seit 30.11.2022, 07:07 Uhr
Die Stadt Zürich erlaubt die Durchführung der «mediterranen Nächte» auch nächstes Jahr. Die längeren Öffnungszeiten in der Aussen-Gastro könnten sogar definitiv eingeführt werden. Horror für Felix Stocker vom Quartierverein Zürich 1.
Anzeige

Weil der Pilotversuch mit den «mediterranen Nächten» im Sommer 2022 von der Stadt Zürich als insgesamt positiv gewertet wird, dürfen Gastrobetriebe ihre Gäste auch nächstes Jahr an sechs Wochenenden draussen länger bedienen.

Sehr zum Unmut derer, die sich schon seit Jahren gegen diesen Schritt wehren. Einer von ihnen ist Felix Stocker, Präsident vom Quartierverein Zürich 1 rechts der Limmat. «Wir haben uns das letzte Mal schon dagegen gewehrt und es ist unverständlich, dass die Stadt das jetzt nochmal machen will», so Stocker zu Radio 24.

Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 15. März 2022

Mächtige Zürcher Gastroszene

Der Präsident des Quartiervereins kritisiert auch, dass die Gastrobranche in Zürich so mächtig sei und in der Stadt Druck ausübe. Die Hotline, die für die Anwohnenden eingerichtet wurde, ist laut Stocker auch nicht das Wahre gewesen. «Man hat vielleicht nicht unbedingt Lust, sich bei den Leuten aus der Gastro direkt zu beschweren». Hotline wie Patrouille seien von der Gastroszene selber organisiert worden, moniert Stocker.

Quelle: TeleZüri-Beitrag vom 16. Juli 2022

Parlamentsentscheid und Pilotversuch

Dass man mit den «mediterranen Nächten» in eine zweite Runde starte, passiere nicht auf Druck der Gastro, sagt Mathias Ninck, Leiter Kommunikation des Sicherheitsdepartements. «Das Parlament wollte die mediterranen Nächte schon lange. Sie sind so als Pilotversuch festgehalten», so Ninck.

Ausserdem sei der erste Rutsch in diesem Jahr durchaus positiv verlaufen. Die Befürchtung, dass die «mediterranen Nächte» zu mehr Lärmklagen führen würden, hat sich nicht bewahrheitet, schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Ausserdem hätten nicht alle Anwohnenden ein Problem damit, wie Ninck weiter ausführt.

Definitive Verlängerung im Bereich des Möglichen

Von den ersten sechs Wochenenden habe man noch nicht genügend Daten, um alles abschliessend auszuwerten. Daher findet im nächsten Jahr ein zweiter Versuch statt. Läuft auch dieser positiv, wäre der nächste Schritt, die längeren Öffnungszeiten für die Aussenbewirtschaftung von Gastrobetrieben im Sommer definitiv einzuführen.

Die Betriebe, die wünschen, im Sommer an sechs Wochenenden die Terrassen bis 2 Uhr morgens statt bis Mitternacht zu bewirtschaften, können sich für eine Bewilligung bewerben. Erfüllt der Betrieb die Auflagen der Stadt, werde dies öffentlich ausgeschrieben und Anwohnende, die sich daran stören, können Einsprache erheben.

(roa)

veröffentlicht: 30. November 2022 07:07
aktualisiert: 30. November 2022 07:07
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch