«Werde krebsfrei»

Zürcher Unternehmen verkauft fragwürdige «Retreats» gegen Krebs

· Online seit 14.04.2024, 20:27 Uhr
Das Esha-Programm soll helfen, Krebs zu heilen. Die Schweizerische Krebsliga distanziert sich aber ausdrücklich von den Behandlungen. Auch die Behörden wollen die Kurse jetzt überprüfen.
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«Werde krebsfrei und ganzheitlich gesund.» Mit diesem Slogan wirbt das Zürcher Unternehmen Esha auf Facebook und der eigenen Website. Um das zu erreichen, bietet Esha eigene «Heal-Retreats» oder sogenannte «krebsfrei Transformationsprogramme» an. Wie der «Sonntagsblick» berichtet, kosten diese Retreats 1568 bis 1688 Franken.

Karin Gleichner, eine der Gründerinnen des Unternehmens, betont gegenüber der Zeitung, das Esha-Programm sei eine Ergänzung zu anderen Angeboten für krebskranke Menschen. Das Unternehmen verspreche den Personen, die einen Kurs oder ein Retreat besuchten, keine Heilung. «Unser Claim lautet nicht: Wir machen dich krebsfrei», so Gleichner. Man begleite Frauen mit Krebs, die ganzheitlich gesund werden wollten. Dabei wünschten sich die Frauen hauptsächlich den Austausch und die emotionale Unterstützung.

Krebsliga distanziert sich von Kursen

Die Schweizerische Krebsliga hatte die Programme von Esha zu Beginn gar auf der eigenen Website verlinkt. Doch nach einer Prüfung wurde das Angebot gelöscht. Eine Sprecherin der Krebsliga meinte gegenüber der Zeitung: «Wir distanzieren uns deutlich von der ideologischen Haltung von Esha.»

Dass Esha diese Kurse anbieten kann, liegt auch daran, dass Therapieangebote, die nicht von der Krankenkasse finanziert werden, kaum kontrolliert werden. Wie der «SonntagsBlick» schreibt, prüfen nun sowohl die Kontrollbehörde für Heilmittel Swissmedic als auch die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich ihre Zuständigkeit. Die Gesundheitsdirektion führt aus: «Im vorliegenden Fall werden wir klären, ob die Tätigkeit von den jeweiligen Bewilligungen abgedeckt ist und im Einklang mit den Sorgfaltspflichten steht.»

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(zor)

veröffentlicht: 14. April 2024 20:27
aktualisiert: 14. April 2024 20:27
Quelle: ZüriToday

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