Die Ambulanz rückt immer mit zwei Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern aus, auch wenn es sich nicht um lebensbedrohliche Fälle handelt. Weil auch bei Schutz & Rettung Fachkräftemangel herrscht und die Zahl der Notrufe laufend zunimmt, will Schutz & Rettung nun ein neues System testen, das die Sanität entlasten soll.
Zwei Mitarbeitende wurden bereits zu so genannten «präklinischen Fachspezialisten» ausgebildet, wie Mediensprecher Urs Eberle gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF1 vom Dienstag sagte.
Nicht alle brauchen einen Rettungswagen
«Sie können nun beurteilen, welche Hilfe ein Anrufer oder eine Anruferin braucht und werden entscheiden, ob es einen Rettungswagen braucht oder wir den Fall anders abwickeln können, etwa mit einer Permanence oder einem Hausarzt», sagte Eberle weiter.
Eberle geht davon aus, dass der «präklinische Fachspezialist» ein Berufsbild sein wird, das längerfristig gesamtschweizerisch zum Einsatz kommen könnte. Weitere Mitarbeitende von Schutz & Rettung werden die Ausbildung ebenfalls absolvieren.
Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli / BRK News
10 Prozent der Stellen sind offen
Wären diese Spezialisten bereits im vergangenen Jahr im Einsatz gewesen, hätten 3000 bis 4000 Einsätze weniger gefahren werden können. Je nach Schwere des Falls sollen die Sanitäter zudem nicht mehr in Vollbesetzung ausrücken, sondern alleine.
Eberle ist zuversichtlich, dass in diesem Jahr die ersten Versuche mit dem Entlastungsprojekt stattfinden können. Es brauche aber noch Gespräche mit der Gesundheitsdirektion und anderen Beteiligten.
Bei Schutz & Rettung können wegen Fachkräftemangels aktuell 10 Prozent der Stellen nicht besetzt werden. Gleichzeitig hat die Zahl der Einsätze im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert erreicht: Die Sanität rückte für den Rettungsdienst und den Verlegungsdienst 43'246 Mal aus, das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahr.
(sda/bza)