Zürcher Justiz ermittelt sieben Jahre lang gegen Millionenbetrüger
Der Hauptbeschuldigte habe sich als «Spitze des Eisbergs» entpuppt, sagte die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer. Dahinter sei ein ganzes Konstrukt zum Vorschein gekommen.
Die Delikte seien in mehreren Kantonen begangen worden. Die Beschuldigten selber kommen aus den Kantonen Aargau, Basel-Stadt und Basel-Land. «Diese Ermittlungen wurden zu einer Tour de Suisse.»
Das Ergebnis waren vier Laufmeter Untersuchungsakten, die in Zügelkisten verpackt hinten im Gerichtssaal aufgestapelt waren. Dem Beschuldigten attestierte die Staatsanwältin eine «beachtliche kriminelle Energie». Er habe aus reinem Gewinnstreben 26 Mal Rechnungen und Unterschriften gefälscht.
«Irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören»
Der 52-jährige Hauptbeschuldigte hatte schon bei Prozessbeginn am Dienstagmorgen ein Geständnis abgelegt. Es tue ihm leid. «Irgendwann war ich aber so tief drin, dass ich nicht mehr aufhören konnte.» Insgesamt ergaunerte er bei Bauprojekten fast drei Millionen Franken. Der Kanton Zürich wurde dabei mit 1,2 Millionen geschädigt.
Um einen etwa gleich hohen Betrag prellte er mit dem gleichen Trick ein grosses Schweizer Bauunternehmen. Knapp eine halbe Million war es bei einem Möbelhaus, das einen neuen Standort baute.
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Falsche Rechnungen mit falschen Unterschriften versehen
Der Beschuldigte hatte als Projektleiter fiktive Rechnungen freigegeben, so dass der Auftraggeber sie bezahlte. Dazu fälschte er die Unterschrift seines Vorgesetzten, weil er die Rechnungen nicht alleine hätte freigeben dürfen. Die verrechneten Arbeiten fanden aber gar nie statt, etwa Gartenbauten, Abdichtungen oder Brandschutz.
Das Geld sollen der Projektleiter und die Unternehmer dann unter sich aufgeteilt haben. Dies streiten die mutmasslichen Komplizen jedoch ab. Sie hätten sich nicht bereichert. Die Anklage fordert für sie bedingte Freiheitsstrafen zwischen 12 und 18 Monaten.
(sda/lib)