Der Winterthurer Stadtrat hat für 2023 eine massive Erhöhung der Gaspreise angekündigt. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs sei eine Erhöhung unumgänglich. Noch im Mai hatte der Bezirksrat einen Anstieg um 30 Prozent abgelehnt.
Nicht gänzlich auf Kundschaft abgewälzt
Die nun geplante Erhöhung werde eine vierköpfige Familie rund 35 Prozent mehr kosten, wie der Winterthurer Stadtrat am Montag mitteilte. Der Stadtrat sei sich der aktuellen wirtschaftlich schwierigen Lage bewusst und gebe die ausserordentlich stark gestiegenen Beschaffungskosten nur teilweise an die Winterthurer Kundschaft weiter.
Die Gaspreise in Winterthur erhöhen sich ab 1. Januar 2023 deshalb durchschnittlich um 3,19 Rappen pro kWh. Würde die aktuelle Preissteigerung vollständig auf die Kundschaft überwälzt, hätte dies gemäss Mitteilung eine Preiserhöhung von über 4 Rappen pro kWh zur Folge.
«Sozial unverträglich»
Der Preisüberwacher habe die geplante Erhöhung ab dem 1. Januar 2023 gutgeheissen, teilt der Stadtrat mit. Der Bezirksrat hatte im Mai den Antrag des Stadtrats zurückgewiesen. Ein Haushalt mit einer vierköpfigen Familie hätte mit der damals geplanten Erhöhung um 30 Prozent etwa 40 Franken mehr pro Monat für das Gas bezahlen müssen. SP-Politiker Fredy Künzler hatte erfolgreich Beschwerde beim Bezirksrat eingereicht, weil eine solche Erhöhung «sozial unverträglich» sei.
(sda/roa)