Beschriftete Spiegel

Veranstalter entfernen diskriminierendes Gekritzel im Zürcher Stadthaus

17.05.2023, 06:37 Uhr
· Online seit 17.05.2023, 06:36 Uhr
Eine Person hinterliess auf einem Spiegel in der Kolonialismus-Ausstellung im Zürcher Stadthaus eine Botschaft, die Homosexuelle diskriminiert. Inzwischen hat die Stadt Zürich diese entfernt, wie sie mitteilte. Der Fall wird dokumentiert.
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Die beiden Spiegel in der Ausstellung im Zürcher Stadthaus zum Thema «Blinde Flecken – Zürich und der Kolonialismus» führen vor Augen, wie die Gesellschaft antirassistisch handeln kann. Manche Besucherinnen und Besucher nutzten die Spiegel aber auch als Plattform für Gekritzel. Jemand schreckte sogar nicht davor zurück, eine Botschaft auf einen Spiegel zu kritzeln, die homosexuelle Menschen diskriminiert.

Schirmherrin der Ausstellung ist Kultur Stadt Zürich. Die Verantwortlichen sind nach der Berichterstattung von ZüriToday aktiv geworden. Die betreffende Botschaft sei entfernt worden, teilte Nadine Markwalder, Mediensprecherin der Stadt Zürich, am Dienstag mit.

Spiegel würden regelmässig geputzt

Die Ausstellung dauert noch bis zum 15. Juli. Auch wenn die Verantwortlichen die diskriminierende Botschaft am Dienstag nicht gezielt entfernt hätten, wäre diese nicht bis Ausstellungsende auf dem Spiegel gestanden. «Die Spiegel werden alternierend jede Woche geputzt und alle Kommentare werden entfernt», hält Nadine Markwalder fest. Demnach seien sowieso keine Botschaften länger als zwei Wochen zu sehen.

Laut Markwalder sollen Besucherinnen und Besucher der Ausstellung die Möglichkeit bekommen, auf den Spiegel zu schreiben, was sie ihrer Meinung nach tun können, um antirassistisch und gegen andere Nachwirkungen von Kolonialismus zu handeln. «Diese Möglichkeit wird rege genutzt.»

Vereinzelt unpassende Kommentare könnten nicht verhindert werden

Der restliche Teil des Gekritzels ist harmlos, wirkt aber verhöhnend, da kein Bezug zur Aufgabe im Zusammenhang mit dem ernsten Thema besteht. «Dass vereinzelt unpassende Kommentare auf die Spiegel geschrieben werden, kann natürlich nicht verhindert werden», sagt Nadine Markwalder dazu.

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Markwalder verweist auf den Infobeschrieb neben den Spiegeln. Wie dort dargelegt, würden Botschaften, die als persönlichkeitsverletzend, rassistisch oder diskriminierend auffielen, dokumentiert und entfernt.

veröffentlicht: 17. Mai 2023 06:36
aktualisiert: 17. Mai 2023 06:37
Quelle: ZüriToday

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