Zürich

Vasileios (15) lebt mit einem Kunstherz

Kinderspital Zürich

Vasileios (15) lebt mit einem Kunstherz

19.06.2023, 10:13 Uhr
· Online seit 16.06.2023, 17:49 Uhr
Der 15-jährige Vasileios führte ein normales Teenie-Leben. Dies änderte sich plötzlich, als Ärzte des Kinderspitals Zürich bei ihm einen Herzfehler entdecken. Im Kinderspital bekam Vasi ein Kunstherz-System implantiert, das ihm nun ein weitgehend normales Leben ermöglicht.
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Der Herzfehler blieb 14 Jahre unentdeckt, bis im Herbst 2021. Damals bekam Vasileios, auch Vasi genannt, nach den Schulferien auf einmal Bauchschmerzen und Atemonot, zudem hatte er keinen Appetit. Der Hausarzt überwies ihn anschliessend ans Zürcher Kinderspital, wo Ärzte einen angeborenen Herzfehler entdeckten.

Mit dem Kunstherz-System «Heartmate 3» kann Vasi heute wieder zur Schule gehen, Freunde treffen oder Basketball spielen. «Ich lasse Dinge sein, bei denen ich weiss, dass sie keine gute Idee sind – beispielsweise in einen Pool zu springen», ergänzt Vasileios. Ein Problem sei, dass ihm die Energie fehlt – beispielsweise für Sport.

Vasi wartet auf ein Spenderherz

Abgesehen vom Gerät, das Vasi in der Umhängetasche bei sich trägt, kann er ein normales Leben führen. Er darf allerdings nicht allein sein: «Ich muss immer jemanden dabei haben, der sich mit dem Gerät auskennt und sich im Falle eines Defekts darum kümmert.» Bis jetzt sei aber noch nichts vorgefallen.

Doch das System ist keine langfristige Lösung. Vasi wartet auf ein Spenderherz und muss in der Nähe des Kispi bleiben, da die Transplantation jederzeit stattfinden könne. Auch dass seine Griechenland-Ferien dieses Jahr nicht stattfinden, stört ihn nicht, er habe zu Hause Unterhaltung. Bei seiner Familie sieht das anders aus: «Meine Mutter und mein Bruder sind kürzlich nach Mallorca gegangen. Da war ich froh, dass sie Urlaub machen konnten und nicht meinetwegen aufgehalten wurden.»

Drei Monate Spital, zwei Wochen im Koma

Wie Martin Schweiger vom Team der Herzchirurgie im Kispi erklärt, bleiben solche Herzfehler oft lange unentdeckt. Beschwerden würden sich jeweils erst im Teenager- oder jungen Erwachsenenalter zeigen. Im Fall von Vasi musste sein Team schnell handeln: Weil das Kispi noch keine Erfahrung hatte mit dem System «Heartmate 3», mussten die Mitarbeitenden eine Schulung absolvieren.

Insgesamt war Vasi drei Monate im Spital. Als die Ärzte ihm das System im Dezember implantierten, lag der 15-Jährige zwei Wochen im Koma. «So komisch das klingt, ich musste neu lernen zu essen und zu trinken. Laufen habe ich nach einer Woche wieder geschafft», sagt Vasileios stolz.

Aktuell geht Vasi wieder normal zur Schule. Bei seiner Rückkehr gab es einen Workshop mit seiner Klasse. Da schauten die Schülerinnen und Schüler an, wie das Gerät, das Herz und die Pumpe funktionieren.

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(log)

veröffentlicht: 16. Juni 2023 17:49
aktualisiert: 19. Juni 2023 10:13
Quelle: ZüriToday

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