Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat ihren Sprachleitfaden fürs Herbstsemester 22/23 angepasst. Neu wird von «Liste der Teilnehmenden» statt «Teilnehmerliste» und «Mensch mit Behinderung» gesprochen oder geschrieben. Damit möchte die Hochschule die Studierenden auf gendergerechte und diskriminierungsfreie Sprache sensibilisieren.
Initiative gegen das Gendern
Das Regelwerk sei eine Orientierung und keine Pflicht, so die Hochschule. Dozierende könnten die gendergerechte Sprache jedoch im Unterricht und bei Arbeiten verlangen — was dann auch benotet werde, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.
SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer finde, dass das zu weit gehe und hat deshalb letzte Woche eine parlamentarische Initiative eigereicht. Sie fordert ein Gesetzt vom Parlament, das Gendern an den Hochschulen und Forschungsanstalten des Bundes verbietet soll.
Reine Vorsichtsmassnahme
«Die Linken und Grünen wollen in der Schweiz schleichend ein Sprachregime einführen», sagt sie im «Tagi». Ihre Initiative sei «reine Vorsichtsmassnahme», dennoch sehe sie Handlungsbedarf. Sie hält den neuen Sprachleitfaden der ZHAW für den vorläufigen Höhepunkt einer Entwicklung, die sie schon länger beobachtet.
Die Initiative sei eine Art Notbremse: «Man soll in der Schweiz wieder so reden dürfen, wie man will.» Die Anwendung der gendergerechten Sprache dürfe die Notengebung nicht beeinflussen, so Schläpfer abschliessend.
(joe)