Offener Brief

Zürcher Kulturszene wehrt sich gegen Leitungswechsel im Schauspielhaus

28.02.2023, 14:33 Uhr
· Online seit 28.02.2023, 12:38 Uhr
Zahlreiche Kulturschaffende fordern in einem offenen Brief, dass die beiden Intendanten des Zürcher Schauspielhauses bleiben können. Der Verwaltungsrat hat ihre Verträge nicht verlängert. Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg werden das Schauspielhaus nach der Spielzeit 2023/24 verlassen.
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Der offene Brief, der sich an den Verwaltungsrat des Schauspielhauses und die Stadt Zürich richtet, wurde am Dienstag publiziert. Unterzeichnet haben ihn Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek sowie Dutzende weitere Kulturschaffende.

Angriff von rechts gegen Diversität

Die Unterzeichnenden fordern, dass Stemann und von Blomberg als Intendanten am Schauspielhaus bleiben können. Die Nicht-Verlängerung der Verträge sei die Folge von «monatelangen Angriffen von rechts gegen die Diversität und die künstlerische Öffnung des Hauses».

Schauspielhaus hätte mehr Zeit gebraucht

Die Unterzeichnenden fordern, dass an einem Stadttheater Platz für alle Bewohnenden sein sollte: «Für diejenigen, die Klassiker wollen, Tanztheater lieben, und Performances; die jung oder alt sind und rebellisch oder konservativ, die unterschiedliche Geschichten, Religionen, Identitäten haben.» Sie schreiben, dass das Theater sich erneuern müsste. Das Schauspielhaus Zürich hätte für diesen Veränderungsprozess jedoch mehr Zeit gebraucht.

Kurs der Indendanten sorgte für Kritik

Bereits letzte Woche hatten sich Leiterinnen und Leiter verschiedener Zürcher Kulturinstitutionen für eine Fortsetzung des Öffnungsprozesses ausgesprochen und gefordert, dem Schauspielhaus die nötige Zeit dafür zu geben.

Der Kurs des Intendanten-Duos sorgte indes auch für Kritik. Die Intendanten würden zu viel Wert auf Diversität und Identitätspolitik legen. Zudem kämpft das Schauspielhaus seit der Corona-Pandemie mit schlechten Besucherzahlen.

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(sda/hap/gin)

veröffentlicht: 28. Februar 2023 12:38
aktualisiert: 28. Februar 2023 14:33
Quelle: ZüriToday

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