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Palästina-Protest an der Universität Zürich endet um 17 Uhr

Demonstration

Nach 5 Stunden ist Palästina-Protest an der Uni Zürich beendet

14.05.2024, 17:19 Uhr
· Online seit 14.05.2024, 12:10 Uhr
Pro-palästinensische Protestierende besetzen seit 12 Uhr die Uni Zürich. In einer Mitteilung veröffentlichten sie Forderungen an die Hochschule. Die Universitätsleitung lässt die Demonstrierenden bis 17 Uhr gewähren.

Quelle: TeleZüri / Tobias Matsch / CH Media Video Unit / Linus Bauer

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Protestierende der Gruppe «Students for Palestine» kündigten am Dienstag an, dass sie um 12 Uhr das Hauptgebäude der UZH besetzen. Sie haben ein Schreiben mit mehreren Forderungen an die Universität veröffentlicht. Die Protestierenden fordern unter anderem den Boykott israelischer Institutionen.

Die Demonstrierenden haben angekündigt, dass sie so lange bleiben, bis ihre Forderungen gehört und akzeptiert würden. Gemäss einem ZüriToday-Reporter seien etwa 50 Personen an der Demo beteiligt, sie sitzen in mehreren Reihen und skandieren.

«Zentral, dass der Universitätsbetrieb nicht gestört wird»

Wie Kurt Bodenmüller, der Medienbeauftrager der Uni Zürich gegenüber TeleZüri und ZüriToday sagt, wird der Sitzstreik aktuell toleriert: «Es haben erste Gespräche stattgefunden von Vertretern der Unileitung mit Besetzer:innen. Im allerersten Schritt haben wir entschieden, nichts zu unternehmen. Wir werden genauer überlegen und diskutieren, wie wir weiter vorgehen werden. Zentral ist, dass der ganze Universitätsbetrieb nicht gestört wird.» Jede Hochschule handhabe die Situation so, wie sie es für richtig erachte.

Auch die Pro-Palästina-Demonstrierenden bestätigen, dass sie mit der Uni in Gesprächen sind. Eine Teilnehmerin des Protests sagt: «Wir sind im Dialog mit der Uni. Das war bei der ETH nicht der Fall. Darum sind wir froh. Unser Ziel ist nicht Unruhe zu stiften, sondern unsere Forderungen durchzusetzen. Wir sind nicht hier, um Vandalismus zu begehen.»

Unter den Studierenden sorgt die Aktion für Diskussionen. Ein Student sagt gegenüber TeleZüri und ZüriToday: «Ich bin hier, um mit den Leuten zu reden und für das jüdische Volk und Israel einzustehen.» Ihm mache die Situation auch Angst. Er habe das Gespräch mit den Demonstrierenden gesucht. «Es wurden mir dann Sachen gesagt wie: Israel darf nicht existieren oder Hamas sind eigentlich die Guten.»

Bei der Gruppierung, die den Protest organisiert, handelt es sich um die gleiche Gruppe, die vor einer Woche an der ETH Zürich eine Blockade errichtete.

Uni Zürich tolerierte Protest bis 17 Uhr

Beat Müller, Leiter Kommunikation der Universität Zürich, sagt am Nachmittag: Man erlaube den Protestierenden im Lichthof zu bleiben und eine friedliche Demonstration durchzuführen. Bis um 17 Uhr müsse der Protest beendet sein, sonst würde Strafantrag gestellt werden.

Es gab Gerüchte, dass die Demonstrierenden allenfalls im Lichthof nächtigen wollten, dies wird von der Unileitung jedoch nicht toleriert. Sie hätten ebenfalls verlangt, alle Plakate abzuhängen. Dieser Forderung sind die Aktivisten nachgekommen – die Plakate hängen nicht mehr an den Wänden, sondern an den Tischen, die sie umgeben.

«Die Demonstrierenden sollen den Uni-Betrieb nicht allzu fest stören, man höre jetzt zwar Musik, dies ist aber noch knapp tolerierbar», so Müller weiter. Vertreter der Unileitung werden diese Woche noch mit einer Delegation der Aktivisten zusammensitzen und einen Dialog führen.

Kurz vor 17 Uhr traf die Polizei vor Ort ein. Um 17.15 Uhr liefen die Demonstrierenden aus dem Lichthof und beendeten den Sitzprotest.

Quelle: TeleZüri / Oliver Spieser / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

(zor)

veröffentlicht: 14. Mai 2024 12:10
aktualisiert: 14. Mai 2024 17:19
Quelle: ZüriToday

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