Protest am Paradeplatz

Klimaaktivisten demonstrieren vor Hauptsitz der Credit Suisse gegen Fracking

· Online seit 27.10.2022, 15:20 Uhr
Am Donnerstagmorgen versammelten sich rund ein Dutzend Demonstrierende inklusive drei Mitglieder einer indigenen Delegation aus Mexiko und Texas auf dem Zürcher Paradeplatz. Die Gruppe protestierte dort gegen die Investitionen der Grossbank in das Fracking von Gas.
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Der Donnerstag war wahrlich kein angenehmer Tag für die Angestellten der Credit Suisse in Zürich. Neben der Verkündigung des Milliarden-Verlustes und der baldigen Entlassung von 2700 Leuten alleine in der Schweiz, mussten sich CS-Mitarbeitende noch an Protestierenden vor dem Hauptsitz der Credit Suisse vorbeidrücken, die ihnen Bilder von ausgetrockneten Landschaften und schwer arbeitenden Indigenen zeigten.

«Sie bringen die Zerstörung»

Der Protest richtete sich so auch nicht gegen die Entlassungen, sondern gegen das Investitionsgeschäft der Grossbank ins laut der NGO Campax «massiv umwelt- und klimaschädliche» Fracking von Gas. Mittels Bilder des argentinischen Fotografen Pablo Piavano wiesen sie auf die Auswirkungen von Fracking auf die Natur und die Menschen, die nahe der Frackingfelder leben, hin.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

«Sie bringen die Zerstörung, die Banken wie die Credit Suisse tagtäglich finanzieren, an ihren Ursprungsort zurück», erklärt Björn Müller, Mediensprecher der Koalition, die Motivation für die Aktion. Neben Flyern und Gesprächen wandte sich Christopher Basaldú, Mitglied der indigenen Delegation, mit einer Rede an Passantinnen. Er berichtete von den direkten Auswirkungen der Gasförderung und der Ausbeutung von indigenen Gemeinschaften.

Gas einfach abzubrennen, sei unverantwortlich

Bei der Verbrennung von Gas würden zwar 20 Prozent weniger Emissionen freigesetzt als bei Öl, schreibt Campax in einer Mitteilung. «Wenn es aber in die Atmosphäre entweicht, erwärmt es sich über einen Zeitraum von 20 Jahren 80 Mal stärker als CO2 und über einen Zeitraum von 100 Jahren etwa 30 Mal stärker.»

Der gesamte Prozess der Gewinnung und des Transports verursache erhebliche Leckagen und werd sowohl von der Industrie als auch von den Behörden eindeutig unterschätzt. Auch neben der Klimawirkung berge die Gasförderung durch Fracking zahlreiche schwerwiegende Konsequenzen für die lokale Bevölkerung.

«Banken wie die Credit Suisse tragen durch ihre Investitionen in Fracking zur fortlaufenden Kolonisierung und zum Völkermord bei, der in der europäischen Kultur zur Tradition geworden ist», lässt sich Basaldú zitieren.

(lol)

veröffentlicht: 27. Oktober 2022 15:20
aktualisiert: 27. Oktober 2022 15:20
Quelle: ZüriToday

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