Stadt Zürich

Anwohner wehren sich erneut gegen Strassenprojekt «Brings uf d'Strass!»

· Online seit 29.06.2022, 13:45 Uhr
Die Stadt Zürich will diesen Sommer zum zweiten Mal mehrere Quartierstrassen für Autos sperren und der Bevölkerung zum Verweilen zugänglich machen. Allerdings gibt es Widerstand. Deshalb findet das Projekt «Brings uf d'Strass!» in reduzierter Form statt.

Quelle: Bereits letztes Jahr gab es gegen das Projekt Widerstand. (TeleZüri 19.07.2021)

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Sicher ist bislang einzig, dass vom 12. August bis 25. September die Entlisbergstrasse im Kreis 2 für den Verkehr gesperrt und den Anwohnenden zur vielfältigen Nutzung überlassen werden soll. Das teilt das städtische Tiefbauamt am Mittwoch mit.

«Flohmi» und Tauschbörse sind geplant

«Spielkisten, Pflanztröge, Sandkasten und Hängematten sollen das Wohnumfeld temporär aufwerten», heisst es in der Mitteilung. Zudem seien bereits Ideen wie ein «Flohmi», eine Tauschbörse oder ein Spielabend eingereicht worden.

Wird zweite Strasse doch noch gesperrt?

Auch an der Ankerstrasse ist derzeit noch eine temporäre Sperrung denkbar. Das Tiefbauamt ist im Dialog mit Befürworterinnen und Befürwortern sowie mit Gegnerinnen und Gegnern des Projekts. Nach einem Workshop im Februar und einer Begehung vor Ort im Mai würden die Gespräche mit Anwohnenden und Gewerbetreibenden nun fortgesetzt. Diese sollen klären, «ob und wie eine Umsetzung denkbar wäre», schreibt das Tiefbauamt.

Anwohner erheben Einsprache

Ursprünglich waren für diesen Sommer vier Strassensperrungen in der Stadt Zürich geplant. Davon werden im Optimalfall nun aber nur zwei umgesetzt. An der Hellmutstrasse im Kreis 4 und an der Zschokkestrasse im Kreis 10 kann in diesem Sommer definitiv nichts auf die Strasse gebracht werden. Gründe: Befürchtete grosse Menschenansammlungen und eine Einsprache von Anwohnern.

Bereits letztes Jahr gabs Zoff

Bereits letztes Jahr hatte die Stadt Zürich mehrere Strassen während 5 Wochen für den Autoverkehr gesperrt. Auch damals gab es Widerstand: Ladenbetreiber an den betreffenden Strassen beklagten sich über fehlende Kunden. Auch bei den Anwohnerinnen und Anwohnern kam das Projekt «Brings uf d'Strass!» teilweise nicht gut an.

Laut einer Umfrage des Quartiervereins Wiedikon sprachen sich zwei Drittel der Befragten dagegen aus. Die Stadt verteidigte das Projekt: «In dicht besiedelten Quartieren steigt das Bedürfnis für Orte, wo sich die Menschen aufhalten und begegnen können. Diesem Bedürfnis tragen wir Rechnung.»

(jos/sda)

veröffentlicht: 29. Juni 2022 13:45
aktualisiert: 29. Juni 2022 13:45
Quelle: ZüriToday

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