Verkehr

Stadt Zürich zeigt sich offen für Anpassungen bei den Velovorzugsrouten

· Online seit 01.05.2023, 07:52 Uhr
Die Velovorzugsrouten in der Stadt Zürich sorgen weiter für Zündstoff. Nicht nur Anwohnende und Verkehrsteilnehmende ärgern sich, auch ein Mobilitätsexperte äussert Kritik und bemängelt die Gestaltung. Die Stadt hält sich die Möglichkeit für Anpassungen offen.
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«Bei den Velorouten war Winterthur cleverer als Zürich», meint der Verkehrsplaner Thomas Hug. Winterthur setzt bei der Signalisation seiner Velorouten auf rote statt grüne Streifen und plant ausserdem, den kompletten Strassenbelag später einzufärben. Diese Umsetzung gefällt dem Mobilitätsexperten deutlich besser als jene in Zürich.

Möglichkeit für Anpassungen in Zürich besteht

«Das grüne Farbband ist neu und die Verkehrsteilnehmenden müssen sich erst daran gewöhnen», erklärt Nadja Häberli von der Stadtzürcher Dienstabteilung Verkehr auf Anfrage von ZüriToday. Natürlich bestehe aber auch die Möglichkeit, das Band bei der weiteren Umsetzung der Velovorzugsrouten anzupassen.

Bei einigen Velofahrenden sorgen die Streifen noch für Verwirrung. Häberli betont, dass «das Band nur der Orientierung dient. Die Velofahrenden müssen nicht darauf fahren und auch keinen Mindestabstand dazu halten.» Den kompletten Strassenbelag zur Signalisierung einzufärben, bedeute einen grösseren Aufwand beim Bau und Unterhalt. Die Dienstabteilung Verkehr beobachte die Situation und stehe im Austausch mit dem Kanton. «Basierend auf dessen Erfahrungen evaluieren wir das weitere Vorgehen bezüglich Einfärbungen.»

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Autoverkehr auf der Velobahn

Gemäss Empfehlung des Bundesamtes für Strassen Astra plant man Velobahnen idealerweise auf «motorfahrzeugarmen Strassen». Der Mobilitätsexperte Hug findet, dass Winterthur auch hier besser geplant hat, da bei der Veloroute Töss weniger Verkehr herrsche als auf der Bullinger- und Baslerstrasse in Zürich. Hat Zürich also ungünstige Strassen für seine Velovorzugsrouten gewählt?

Quelle: Erste Velovorzugsroute sorgt für Chaos / Archivbeitrag TeleZüri vom 06.03.2023

«Die Route geht zurück auf eine Motion aus dem Gemeinderat», erklärt Häberli. Marco Denoth (SP) und Sven Sobernheim (GLP) gaben mit ihr den Anstoss für die Veloschnellroute Baslerstrasse – Bullingerstrasse – Stauffacherstrasse (bis Feldstrasse). Weiter sind in der Motion folgende Routen vorgesehen:

  • Sonneggstrasse – Scheuchzerstrasse – lrchel
  • Bachmannweg – Riedenhaldenstrasse – Binzmühlestrasse – Zelglistrasse – Affolternstrasse – Regensbergstrasse
  • Mühlebachstrasse – Zollikerstrasse

Weitere Velovorzugsrouten plane die Stadt Zürich grösstenteils auf Quartierstrassen, welche oft parallel zu Hauptachsen verlaufen und so eine alternative Verbindung für die Velofahrenden bieten. «Zudem herrscht auf ihnen schon heute oft Tempo 30. Der Anteil an Autos ist tief und wird für die Umsetzung der Velovorzugsrouten weiter reduziert, so dass die Quartierstrassen frei von Durchgangsverkehr sein werden.»

veröffentlicht: 1. Mai 2023 07:52
aktualisiert: 1. Mai 2023 07:52
Quelle: ZüriToday

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