Wahlen

Rimoldi schreckt Massnahmenkritiker ab

03.08.2023, 10:47 Uhr
· Online seit 03.08.2023, 07:40 Uhr
Die Bewegung Mass-Voll unter Präsident Nicolas A. Rimoldi kann nicht mehr auf die Partei Aufrecht zählen. Aufrecht-Präsident Patrick Jetzer hält eine Listenverbindung für immer schwieriger. Dies sei erst recht nach dem letzten Wochenende der Fall.

Quelle: Tele M1

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Die Bewegung Mass-Voll will im Herbst unter anderem mithilfe der massnahmenkritischen Partei «Aufrecht Schweiz» den Sprung in den Nationalrat schaffen. Der Zürcher Spitzenkandidaten und Präsident von Mass-Voll, Nicolas A. Rimoldi, muss inzwischen aber um die Listenverbindung mit Aufrecht bangen.

«Das wird grundsätzlich immer schwieriger, erst recht nach dem letzten Wochenende», sagt Aufrecht-Präsident Patrick Jetzer gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Am Wochenende demonstrierte Nicolas A. Rimoldi mit Rechtsextremen und provozierte mit einem Foto aus Braunau am Inn, dem Geburtsort von Adolf Hitler.

In Bern und Zürich noch nicht definitiv entschieden

Patrick Jetzer gibt an, dass in St.Gallen und Thurgau eine Listenverbindung mit Mass-Voll bereits ausgeschlossen sei. In Bern und Zürich sei noch nicht definitiv entschieden worden. Er gehe jedoch davon aus, «dass man sich das bei allen möglichen Listenpartnern noch mal gut überlegt».

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In erster Linie strebt Aufrecht laut Jetzer in Bern und Zürich Listenverbindungen mit der EDU an.

«Mass-Voll läuft an Grenze des Tolerierbaren»

Auch die Zürcher SVP will nicht mit Mass-Voll zusammenspannen. Eine Listenverbindung sei vom Tisch, zitiert die Zeitung SVP-Kantonalpräsident Domenik Ledergerber. Sie hätten in der Parteileitung diskutiert, was eine Listenverbindung auslösen könnte. «Mass-Voll läuft an der Grenze des Tolerierbaren.» Ledergerber ist der Meinung, dass Parteiexponenten nicht an Demos im Ausland mitlaufen sollten, unabhängig vom Inhalt.

Bereits Mitte Juli hatte die Aargauer SVP-Geschäftsleitung einer Listenverbindung mit Mass-Voll eine Abfuhr erteilt, nachdem ihr Präsident, Nationalrat Andreas Glarner, angekündigt hatte, eine Zusammenarbeit mit der Protestbewegung «Mass-Voll» zu prüfen. Auf die Ankündigung Glarners hatten die Partner der bestehenden Listenverbindung ablehnend reagiert. FDP-Präsidentin Sabina Freiermuth sagte laut Medienberichten, mit einer Zusammenarbeit der SVP mit «Mass-Voll» würde «eine rote Linie überschritten». Im Kanton Solothurn geht die SVP allerdings eine Listenverbindung mit der Bewegung ein.

Im vergangenen Oktober hatte der Kopf der nationalen Bewegung von «Mass-Voll», Nicolas Rimoldi, an einer Kundgebung noch ins Publikum gerufen: «‹Mass-Voll› ist und bleibt ausserparlamentarische Opposition!» und: «Ich kandidiere nicht!» Die Bewegung könne ein ihrer Ansicht nach illegitimes System nicht verachten und danach Teil davon werden.

(bza)

veröffentlicht: 3. August 2023 07:40
aktualisiert: 3. August 2023 10:47
Quelle: ZüriToday

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