Zürich

Passagierin entnervt: «Das grenzt an psychische Folter»

48-Stunden-Reise ab Zürich

Passagierin entnervt: «Das grenzt an psychische Folter»

· Online seit 19.02.2023, 11:50 Uhr
Vor rund einer Woche wollte eine Zürcherin mit ihrem Sohn nach Santo Domingo fliegen. Die Freude verflog schnell, als der Flug zwei Mal annulliert wurde, ein Polizeipanzer beim Flugzeug zu sehen war und zuletzt die Koffer nicht ankamen.
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Eine der schönsten Freuden ist doch die Vorfreude – vor allem die auf Ferien! Alles ist gepackt und man sieht sich vor dem inneren Auge schon am Strand liegen, ein Buch lesen und die Meeresluft atmen. So erging es auch Tamara aus Zürich und ihrem 7-jährigen Sohn. Der Flug vom Samstag, 11. Februar, sollte sie nach dem Mittag über New York in die Dominikanische Republik bringen. Doch am selben Morgen wurde der Flug der Fluggesellschaft Delta annulliert.

Annullation um Annullation

Sie erhielten einen neuen Flug für Sonntagmittag via Madrid. Alles verlief gut: Check-in, Gepäckaufgabe und dann zum Gate. «Als wir dort warteten sah ich, wie neben dem Flugzeug ein Polizeipanzer stand, was mich sehr beunruhigte», erzählt Tamara. Kurz darauf wurde auch dieser Flug annulliert.

Auf Anfrage beim Flughafen Zürich hatte der Polizeipanzer nichts mit der Annullation des Fluges zu tun: «Der Flug wurde wegen einer technischen Störung annulliert. Die Flughafenpolizei übt immer wieder mögliche Notfallszenarien, deshalb war der Panzer wohl dort.»

Ohne Gepäck in Miami

Immer noch am Gate mit ihrem kleinen Sohn wurde Tamara und den restlichen Passagieren eine Alternative gebucht. Eine Stunde später konnten sie den Flieger nach Miami nehmen, um von dort aus nach Santo Domingo zu kommen.

In Miami gelandet, mit 20 Minuten Verspätung, wartete bereits die nächste Überraschung auf die Mutter: Ihre Koffer waren nicht in Miami angekommen. Aber es kam noch besser: «Aufgrund der Verspätung und dem Warten beim Gepäckband, haben wir unseren Folgeflug nach Santo Domingo verpasst.»

Angst vor der Rückreise

Nach bereits elf Stunden Reisen war bei Tamara die Luft raus. «Die Ungewissheit, Hilflosigkeit und Angst führten dazu, dass ich mit meinen Nerven am Ende war. Ich fliege jährlich und so etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert.»

Vier Stunden später sassen sie dann im Flieger von Miami nach Santo Domingo, wo sie nach dem 19-Stunden-Horror-Trip endlich um 2 Uhr in der Früh landeten. «Wir haben fünf Tage unserer Ferienzeit mit der Einreise und dem Hinterherlaufen von Gepäck verloren», sagt Tamara entrüstet. «Was mein 7-jähriger Sohn und ich erlebt haben, grenzt an psychische Folter!"

Das Gepäck haben sie am Mittwoch erhalten und können seither ihre Ferien endlich geniessen. Doch Tamara hat bereits jetzt schlaflose Nächte wegen der Rückreise: «Wir beide haben Angst vor dem Rückflug, der ebenfalls über Amerika und mit Delta geplant ist.» Aus diesem Grund versuche Tamara den Flug für sich und ihren Sohn umzubuchen, dass sie von Anfang an über Madrid fliegen – oder direkt nach Zürich. Da sagen wir: Bon voyage!

veröffentlicht: 19. Februar 2023 11:50
aktualisiert: 19. Februar 2023 11:50
Quelle: ZüriToday

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