Neue 4D-Karte macht Zürichs Strassenlärm sichtbar
Fenster auf und sofort dringt der Lärm von Strasse und der Baustelle nebenan in die Wohnung? Für viele Zürcherinnen und Zürcher ist das Alltag. Rund 140'000 Personen leben in Zürich in Gebäuden über dem Lärmgrenzwert, etwa 4500 städtische Strassenabschnitte sind betroffen. Über 10'000 Personen sind sogar über dem Alarmwert belastet, wie es in einer Medienmitteilung der Stadt heisst.
Wo Grenzwerte überschritten werden, sind Kanton und Gemeinden gesetzlich verpflichtet, Sanierungen vorzunehmen. Dabei setzt die Stadt Zürich in erster Linie auf Tempo 30. Bis 2035 will man hier entscheidende Fortschritte machen. Wo das nicht ausreicht oder nicht möglich ist, sollen zudem lärmarme Beläge eingebaut werden. Langfristig soll auch die Verbreitung von elektrischen Fahrzeugen eine deutliche Verbesserung bringen.
Um genau zu wissen, ob die eigene Wohnung in eine lärmbelastete Zone fällt, stellt nun die Stadt Zürich eine neue 4D-Karte online zur Verfügung. Diese zeigt die Belastung einzelner Gebäude, ja sogar einzelner Stockwerke an einem spezifischen Strassenabschnitt.
Deutlich zu erkennen: Die Rosengartenstrasse leidet unter ordentlich Lärm. Die Karte zeigt die unterschiedliche Belastung der einzelnen Stockwerke.
Auch wird in verschiedenen Szenarien simuliert, wie sich die Lärmbelastung mit weitgehend Tempo 30, mit lärmarmen Belägen und mit zusätzlichem E-Verkehr ändert. Dazu kann man zwischen Tag und Nacht unterscheiden, gelten in der Nacht wegen des erhöhten Ruhebedürfnisses auch strengere Grenzwerte.
Ein Blick auf einige vielbefahrenen Strassenabschnitte der Stadt – wie die Rosengartenstrasse oder die Manessestrasse – zeigen vor allem rote Punkte, ein Zeichen für Grenzüberschreitung. Und auch in der Kornhausstrasse sieht es derzeit ähnlich aus. Hier fahren täglich rund 8000 Fahrzeuge über den Asphalt. Simuliert man hier jedoch das Tempo-30-Szenario, wird es gleich deutlich ruhiger.
In Kombination mit lärmarmen Belägen können die Grenzwerte am Tag fast vollständig eingehalten werden, rechnet die Stadt vor. Und sollten bis 2050 ein Grossteil der Fahrzeuge einen elektrischen Antrieb haben, sei auf diesem Strassenabschnitt eine fast komplette Einhaltung der Grenzwerte möglich, heisst es abschliessend.
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