Der Schock war gross, die Ungläubigkeit ebenso: Im Frühjahr 2023 kam nach dem Tod des damaligen Finanzvorstands ein sechsstelliges Loch in der Vereinskasse des Quartiervereins Witikon zum Vorschein. 117'000 Schweizer Franken soll er veruntreut haben, ein Bericht bestätigte dies im Sommer.
Die Konsequenzen waren für das Quartier am Rand der Stadt Zürich einschneidend: Die 1.-August-Feier musste abgesagt werden, der Räbeliechtli-Umzug für die Kinder stand ebenfalls auf der Kippe. Dank zweier nobler Gesten müssen die Kinder nun doch nicht aufs Räbenschnitzen und den Umzug samt Schoggibrötli und Punsch verzichten.
Verzicht auf Honorar und Kostenübernahme
Durch den Räbeliechtli-Umzug entstehen für den Quartierverein Witikon Kosten in der Höhe von 4000 Franken, schreibt Präsident Balz Bürgisser auf Anfrage von ZüriToday.
Dass die Durchführung des Räbeliechtli-Umzugs auch in diesem Jahr möglich ist, verdankt das Quartier in erster Linie dem Handel- und Gewerbeverein Witikon. Dieser übernimmt die Kosten für die Rüben und Schoggibrötli vollumfänglich. «Ich bin beeindruckt von dieser Solidarität mit dem Quartierverein», so Bürgisser. Er freue sich, dass der Umzug wie üblich durchgeführt werden könne.
Ausserdem verzichten die Tambouren der Knabenmusik Stadt Zürich auf ihr Honorar. Traditionell begleiten sie den Umzug, auch in diesem Jahr.
Hunderte leuchtende Kinderaugen
Der Räbeliechtli-Umzug in Witikon findet am Abend des 1. November 2023 statt. Alle Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Primarklasse erhalten eine Räbe, die sie im Kindergarten bzw. in der Schule unter Anleitung schnitzen. Am Ziel des Umzugs erhalten die Kinder ein Schoggibrötli und Punsch.
Laut Balz Bürgisser nehmen jeweils ca. 1000 Personen (Kinder und Eltern) teil. Für die Witiker Kinder und für die ganze Quartierbevölkerung seit der Räbeliechtli-Umzug ein wunderschöner Anlass, «mit vielen leuchtenden Kinderaugen.»
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