Zürcherinnen und Zürcher erwirtschaften pro Kopf mehr als 100'000 Franken
Sieben Prozent oder 80 Stunden arbeiten die Zürcherinnen und Zürcher pro Jahr weniger als vor 30 Jahren, wie das Amt für Volkswirtschaft am Dienstag mitteilte. Das sind 1,7 Stunden pro Woche.
Wie Luc Zobrist, Leiter der Fachstelle Volkswirtschaft, vor den Medien sagte, wurde beim Monitoring auch das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Arbeitsstunde berücksichtigt. In dieses fliesst der Zuwachs an Freizeit ein. Wird so gerechnet, stieg der Wohlstand noch stärker.
Das BIP wuchs in den letzten Jahren trotz weniger Arbeitszeit stetig an, dank mehr Frauen und ausländischen Arbeitskräften. Pro Woche wurden insgesamt 5,6 Millionen Arbeitsstunden mehr geleistet.
Warnung vor Lücke auf Arbeitsmarkt
Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh betonte, dass nicht nur das gesamte BIP höher wurde, sondern auch der Wohlstand der einzelnen. «Diese Studie freut mich», sagte sie.
Gleichzeitig forderte Walker Späh, dass Zürich innovativ bleiben müsse. Sie warnte vor den Folgen des Demografiewandels. «Wenn alle Babyboomer pensioniert werden, haben wir auf dem Arbeitsmarkt eine grosse Lücke».
Das inländische Potenzial an Arbeitskräften müsse besser genutzt werden. Walker Späh nannte etwa die Individualbesteuerung, bessere Vereinbarung von Familie und Beruf, oder eine Flexibilisierung des Rentenalters, um die Lücke kleiner zu machen.
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Im Vergleich mit dem nationalen Schnitt liegt das Zürcher Pro-Kopf-BIP fast 20'000 Franken höher. Für das grösste Wachstum sorgte jahrelang der Finanzsektor. Vor dem 11. September 2001 und der Finanzkrise 2008 lag das Zürcher Pro-Kopf-BIP gar 25'000 Franken höher als im Schweizer Schnitt.
(sda/osc)