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Zürcher Technopapst zockt Bündner mit Abodienst ab

Fiese Masche

Zürcher Technopapst zockt Bündner mit Abodienst ab

· Online seit 11.01.2024, 15:17 Uhr
Ein 37-Jähriger bekommt eine dicke Rechnung inklusive Mahnung von einem Abo-Dienst. Nur hat er gar nie ein solches Abonnement gelöst. Hinter der Abzocke steckt ein Bekannter aus der Zürcher Technoszene.
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120 Franken soll der 37-jährige Rosario Cuccurullo für ein Abo auf einer News-Website zahlen. Doch der Bünder weiss nicht, dass er ein Abo abgeschlossen hat. Wie er dem «Blick» erzählt, hat er den Dienst weder willentlich abonniert, noch benutzt. Die Firma Obligo AG schickt ihm trotzdem eine Rechnung. Das Abo bei der Mobile Trade AG hat er laut dem Inkassounternehmen bereits im Jahr 2022 gelöst. Nun habe sich dieses automatisch verlängert. Eine Rechnung hat der Familienvater zuvor aber nie erhalten.

Mit Playknopf wird Abo gelöst

Doch Cuccurullo ist offenbar einer perfiden Masche aufgesessen. Sobald man auf der News-Website ein Video anschauen will, kommt ein Fenster, in welchem man bestätigt, dass man über 16 Jahre alt ist und die AGBs akzeptiert. Klickt man darauf, wird eine SMS-Vorlage geöffnet.

Schickt man die Vorlage ab, erhält man per SMS einen Link zum Video. Sobald dann der Playknopf gedrückt wird, schliesst man ein Abo ab. Die ersten drei Tage ist es noch gratis, dann kostet es 120 Franken im Jahr.

Zürcher Techno-DJ steckt hinter AG

Obligo betont gegenüber dem Blick, man sei nur Rechnungssteller. Hinter der Mobile Trade AG, welche die News-Website betreibt, steht hingegen ein in Zürich bekanntes Gesicht. Es handelt sich um Arnold Meyer, den sogenannten Zürcher Technopapst. Der 58-Jährige, der schon mit Tiesto und Steve Aoki zusammenarbeitete, ist das einzige Mitglied im Verwaltungsrat der Mobile Trade AG. Meyer sagt zum Blick, dass der Bestellprozess der Verordnung über die Bekanntgabe von Preisen entspreche. Der User habe ausserdem eine dreitägige Gratis-Frist zur Abmeldung. Nur: Die Abmeldeseite zu finden, ist nicht einfach.

Die Staatsanwaltschaft und das Amt für Wirtschaft haben Anklage gegen die Verantwortlichen bei der Obligo AG erhoben. Das Verfahren ist hängig. Wer bei solch einer Masche hereinfällt, sollte mit der Obligo AG schriftlich Kontakt aufnehmen.

(zor/hap)

veröffentlicht: 11. Januar 2024 15:17
aktualisiert: 11. Januar 2024 15:17
Quelle: ZüriToday

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