Politikerinnen fordern

Zürcher Junglenker sollen besser auf Wildunfälle geschult werden

· Online seit 08.10.2023, 10:04 Uhr
Wildunfälle werden von vielen Autofahrenden nicht gemeldet. Dabei wäre dies Pflicht, eine Unterlassung ist eine Straftat. Nun wollen drei Kantonsrätinnen, dass bei der Theorie-Schulung die Wildunfälle stärker thematisiert werden.
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Jährlich werden im Kanton Zürich rund 3000 Unfälle mit Wildtieren gemeldet. Genaue Zahlen kann die Kantonspolizei nicht kommunizieren, solange die Anfrage des Kantonsrats in Gange ist. Viele Zusammenstösse würden gar nicht erst gemeldet, erklärt die Fischerei- und Jagdverwaltung auf Anfrage. Die Dunkelziffer sei hoch.

Wildunfälle beschäftigen den Kantonsrat

Nun sind die Wildunfälle im Kantonsrat angelangt. Eine Anfrage dreier Kantonsrätinnen verlangt, dass Wildtierunfälle bei der Theorieprüfung thematisiert werden. Geht es nach ihnen, wissen viele Autofahrerinnen und Autofahrer nicht, wie man sich bei Wildunfällen zu verhalten hat.

Janine Vannaz, Mitte-Kantonsrätin, erklärt ihre Beweggründe: «Ein Verkehrsunfall mit einem Wildtier ist für die meisten Lenker eine furchtbare Vorstellung.» Vor Kurzem habe ihre Tochter die Fahrprüfung abgelegt und ihr sei dabei aufgefallen, dass Wildunfälle kaum angesprochen worden seien.

Gemeinsam mit Nina Fehr Düsel (SVP) und Barbara Franzen (FDP) verlangt sie, dass sich der Regierungsrat eingehend mit dem Thema Wildunfälle beschäftigt.

Die Vereinigung der Strassenverkehrsämter erklärt auf Anfrage, dass das Thema Wildwechsel bei «Theorieprüfungen und in den entsprechenden Lehrmitteln» behandelt würde.

«Wildunfälle sind kein Pflichtthema»

Nachholbedarf sieht auch Willi Wismer, Präsident des Zürcher Fahrlehrerverbands. «Dass man die Polizei rufen muss, ist den meisten nicht bekannt», meint Wismer. Man müsse dies aber nicht nur während der Theorie schulen, sondern auch im Strassenverkehr mit Präventionskampagnen arbeiten. Im Verkehrskundeunterricht können Wildunfälle zwar thematisiert werden. Pflicht, dieses Thema durchzunehmen, besteht laut Wismer allerdings keine.

Mitte-Politikerin Vannaz wünscht sich, auch des Tierwohls wegen, dass besser auf solche Situationen eingegangen wird. Nun muss der Regierungsrat auf die eingereichten Fragen der Kantonsrätinnen eingehen.

veröffentlicht: 8. Oktober 2023 10:04
aktualisiert: 8. Oktober 2023 10:04
Quelle: ZüriToday

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