Welche Konsequenzen erwarten die Aktivisten der Blockade?
Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli / TeleZüri
Aktivisten des Klimastreiks blockierten am Donnerstagmorgen eine Tankanlage in Rümlang. Unter dem Motto «Fossile Zerstörung Stoppen» forderten sie Klimagerechtigkeit und den Ausstieg aus fossilen Energien. Die Polizei rückte mit einem Grossaufgebot aus und holte die Klimaaktivisten von ihren Gerüsten.
Klimaaktivisten werden angezeigt
Alle Aktivistinnen und Aktivisten, sechs Frauen und fünf Männer im Alter zwischen 17 und 28 Jahren aus der Schweiz und Deutschland, wurden durch zur Polizeistation für Befragungen geführt, wie die Kantonspolizei Zürich in einer Mitteilung schreibt. Die elf Personen werden wegen der Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration, Nötigung und weiterer Straftatbestände bei der zuständigen Staatsanwaltschaft sowie der zuständigen Jugendanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
Ob die Aktion weitere Konsequenzen für die Tankanlage Rümlang hat, kann die Kantonspolizei nicht einschätzen. Die Betreiber möchten sich auf Anfrage nicht zur Aktion äussern. Was die Polizei bestätigen kann, ist, dass der Betrieb so weiterläuft wie bis anhin.
«In Lebensgefahr gebracht»
Klimastreik Schweiz nennt das Eingreifen der Polizei «fahrlässige Räumung». Polizei und Feuerwehr hätten trotz Warnungen in tragenden Stoffen und Drahtseilen herumgestochert. Dadurch seien die komplexen Bambusgerüste teilweise in sich zusammengefallen. Die vier Protestierenden, die sich in der Höhe mit Armlocks befestigt hatten, hätten sich während der Räumung deshalb in Lebensgefahr befunden.
Die Polizei gefährdet das Leben der Aktivist*innen mit ihrer rücksichtslosen und willkürlichen Räumung!😡
— Klimastreik Schweiz 🔥 (@klimastreik) May 12, 2022
Unser Protest gegen fossile Zerstörung ist legitim und dringend notwendig. #FossileZerstörungStoppen pic.twitter.com/udx9DMPbbF
Dennoch sind die Klimaaktivisten und -aktivistinnen entschlossen, sich weiterhin für einen Ausstieg aus fossilen Energien und eine lebenswerte Welt einzusetzen. Laut Klimastreik Schweiz konnte mit dieser Aktion weit über 1000 Tonnen CO2-Emissionen direkt verhindert werden. Dies entspricht der Produktion von mehr als 300'000 Steaks.
Kein freiwilliges Verlassen
Wie die Kantonspolizei Zürich mitteilt, suchte sie nach Eintreffen in Rümlang umgehend den Dialog mit den Aktivsten. Diese weigerten sich, das Firmengelände freiwillig zu verlassen, so wurden vier Aktivisten, die auf den Bambusgerüsten geklettert waren, in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr geborgen werden.
Der Verkehr auf der Flughofstrasse war durch die Störaktion leicht beeinträchtigt. Die Zufahrt zur Tankanlage konnte während der ganzen Aktionsdauer gewährleistet werden. Es ist deshalb beim Versuch einer Blockade geblieben, weil zwischen den beiden Gerüsten etwas Platz blieb, sodass LKWs trotz der Aktion durchfahren konnten.
(hap)