Am Zürichsee

Nachbarschaftsstreit eskaliert: Mann beschwert sich beim Chef eines anderen

· Online seit 28.09.2023, 17:05 Uhr
Das Bezirksgericht Horgen hat einen Mann wegen übler Nachrede verurteilt. Es ist nicht das einzige Mal, dass sich Behörden in einen unvergleichlichen Nachbarschaftsstreit einmischten mussten.
Anzeige

Zwei Familien am Zürichsee sind in ihrem Streit so weit gegangen, dass eine der beiden den Arbeitgeber des anderen auf Linkedin kontaktiert. In einer Nachricht an den CEO in den USA schreibt der Mann, dass sein Nachbar mit dem Firmenwagen auf respektlose Weise fahre und seine Nachbarn provoziere, indem er absichtlich die Türen zuknalle. Er nenne ihn «einen respektlosen Verkehrsrowdy.» Kurz nach dieser Mitteilung wird der angebliche Rowdy entlassen. Inwiefern die Linkedin-Nachricht eine Rolle dabei gespielt hat, ist unklar.

«Nicht mehr alltäglich»

Das Bezirksgericht Horgen sah die Vorwürfe in der Nachricht als haltlos an. Es hat den Verfasser wegen übler Nachrede verurteilt, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt. Der Linkedin-Text ist nicht das einzige Ereignis, dass den jahrelangen Streit zwischen den Nachbarn aufzeigt.

Zuerst ist es Hundegebell, dann stört eine zu lange Hecke und später stehen Mobbing und der Vorwurf der Tierquälerei im Raum. Es folgen Anrufe bei der Polizei, diverse Anzeigen, Anschuldigungen und Verfahren. Dies hat die Zürcher Staatsanwaltschaft schliesslich dazu veranlasst, den Konflikt als «nicht mehr alltäglich» zu bezeichnen.

Wut, Verzweiflung, Verstrickung

Laut «Zürichsee-Zeitung» sei bei der einen Familie vor allem Wut und Verzweiflung zu spüren. Die Situation sei finanziell und emotional sehr belastend. Die zweite Familie sehe die ganze Sachlage als Verstrickung von Politik und Justiz, man fühle sich von beidem ungerecht behandelt.

(hap)

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 28. September 2023 17:05
aktualisiert: 28. September 2023 17:05
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch