«Kinder geben Bademeister am meisten Arbeit»: Badi Richterswil verlangt Eintritt ab 6 Jahren

Noch ist der Sommer in weiter Ferne. Doch mitten im Dezember sorgt die Badi in Richterswil für Diskussionen. Der Gemeinderat hat in seinem Gebührenreglement festgelegt, dass Kinder und Jugendlich zwischen 6 und 16 Jahren neu 2 Franken für den Badieintritt zahlen müssen. Bisher konnten sie sich gratis ins Badevergnügen stürzen.

Bademeister haben viel Arbeit mit Kindern

«Kinder und Jugendliche geben dem Bademeister am meisten Arbeit. Daher sehen wir es als gerechtfertigt, auch für sie einen Eintritt zu verlangen», begründet der Gemeindepräsident Marcel Tanner (FDP) den Entscheid in der «Zürisee-Zeitung». 2 Franken seien zu verkraften, und wenn nicht, könne man am Horn gratis baden gehen.

Anders sieht das Renate Büchi, Präsidentin der SP Richterswil. Kinder würden nicht mehr Arbeit machen als Erwachsene, sagt sie. Auch würden mit dem Eintrittspreis Familien bestraft, die nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügen. «Ich verstehe nicht, warum Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren, die bisher gratis das Seebad besuchen konnten, plötzlich 2 Franken Eintritt zahlen sollen», sagt sie. Die Eintrittspreise erachtet die SP-Präsidentin als «willkürlich».

Familien zahlen in Seebad Richterswil am meisten

Die Eintrittsgebühr für Kinder ist nicht die einzige Änderung bei den Preisen des Seebads. Eine Saisonkarte soll neu 100 statt wie bisher 75 Franken kosten. Vater Sven Reissmann ist verärgert. «Für eine vierköpfige Familie kostet die Saison neu 260 Franken statt wie bisher 150 Franken», erklärt er. Es sei unverständlich, warum man mehr zahlen müsse –  denn es gebe keinen Mehrwert in der Badi.

Richterswil ist nicht die erste Gemeinde, die für Kinder und Jugendliche einen Badieintritt verlangt. In Kilchberg zahlen sie 2 Franken, in Männedorf einen Franken. In Sachen Saisonkarte für eine vierköpfige Familie ist die Gemeinde Richterswil mit 260 Franken die Spitzenreiterin am Züriseeufer, wie die «Zürisee-Zeitung» weiter schreibt. Dahinter folgt Küsnacht mit 240 Franken.

(gin)