Heftige Unwetter am Dienstagabend im Züribiet erwartet

Aktuell herrschen im Züribiet hohe Temperaturen. Am Tag sowieso. Doch auch in der Nacht zeigt das Thermometer nur wenig unter 20 Grad an. Für eine erholsame Nachtruhe nicht optimal.

Starke Sommergewitter blieben aber soweit aus: In den letzten Tagen gab es bis auf kurze lokale Hitzegewitter und eine Störung in der Nacht auf Samstag im Westen der Schweiz kaum Gewitter. Die Luftmassen waren trocken und stabil geschichtet.

Jetzt kommt die Feuchtigkeit

Seit Montag ziehen nun Luftmassen aus Südwesten, vom Atlantik her, über die Schweiz, die feuchtere Luft mit sich bringen. Die Luft ist schwül und gefühlt noch wärmer. Diese Feuchtigkeit und eine Konvergenz sorgten dafür, dass es am Montag auch in den Morgenstunden Gewitter gab.

Das Spezielle: Normalerweise entladen sich Gewitter an einem klassischen Sommertag erst gegen Abend. Warum hat es am Montag am Morgen schon geblitzt und gedonnert?

Ein Anruf bei Meteorologin Adrienne Wehrli von MeteoNews schafft Klarheit: Die warmen Nächte zusammen mit der Feuchtigkeit sorgen für viel Energie in der Luft. Sobald dann die Sonne auf die warme und feuchte Luft trifft, entlädt sich diese Energie in Form von Gewittern.

Dienstag beginnt noch mild

Diese waren bis jetzt aber noch harmlos. Über Schäden ist nichts bekannt. Dies dürfte sich nun ändern: Für Dienstagabend werden heftige Gewitter erwartet, mit Sturmböen sowie Hagel.

Der Tag beginnt erst noch mit einem ungestörten Sonnenaufgang, und tagsüber geht es mit viel blauem Himmel weiter. Die Luftmasse ist aussergewöhnlich warm, die Nullgradgrenze liegt in Höhen um 4500 Meter. Die Sonne treibt die Temperaturen rasch in die Höhe, am Nachmittag wird sie von auffrischendem Südwestwind und etwas Föhn in den Alpen dabei unterstützt.

Die Höchstwerte erreichen verbreitet um 35 Grad, örtlich wird es aber noch etwas heisser.

MeteoNews warnt vor Schäden wegen Hagel und Wind

Dann ändert sich aber das Wetter. Und: Es könnte zu Sturmschäden kommen. Deshalb wird empfohlen, Pflanzen in Töpfen möglichst unter ein Dach zu stellen. Ausserdem sollte man vorsichtshalber die Sonnenstoren und Sonnenschirme auf dem Balkon oder im Garten versorgen, wie auch Wehrli rät.

Wo genau das Gewitter niedergeht, ist unklar: «Grundsätzlich ist es schwierig, Gewitter genau vorherzusagen. Es kann so auch sein, dass man den Balkon oder den Garten für das Unwetter vorbereitet und es dann lokal doch etwas schwächer ausfällt als erwartet», sagt die Meteorologin gegenüber ZüriToday.

Trotzdem sollte man morgen sicherheitshalber mit starken Gewittern rechnen. Indes sollte es laut Wehrli schon zu Donner und Blitz kommen, nur die Intensität ist lokal unterschiedlich.

Wanderlustige aufgepasst

An einem normalen Sommertag entladen sich Gewitter am ehesten entlang der Berge, «da die Hebung der Luftmassen die Gewitterbildung begünstigt», so Wehrli.

Deshalb kann es dort auch sein, dass sich bei zuerst noch klarem und blauem Himmel plötzlich eine Gewitterzelle bildet. Innert Minuten verschlechtert sich das Wetter. Deshalb sollten gerade Wanderfreudige aufpassen und stets die Wetterprognose im Auge behalten.

Ab Mittwoch nimmt die Hitze ab

Regengüsse und Gewitter ziehen sich auch in den Mittwoch hinein, der Schwerpunkt verlagert sich langsam in die Alpen. Oft dominieren die Wolken, die Sonne sich zeigt nur zwischendurch. Im Vergleich zu den letzten Tagen ist es auf der Alpennordseite weniger warm, zum Dienstagnachmittag besteht sogar ein erheblicher Kontrast.

Von kühl kann jedoch keine Rede sein, mit Höchstwerten von 25 bis 26 Grad bleibt das Temperaturniveau sommerlich. Am Donnerstagmorgen sind im Flachland noch Schauer möglich, später ist es hier bei einem Mix aus Sonne und Wolken aber vorwiegend trocken. Entlang der Alpen stehen weitere Regengüsse oder einzelne Gewitter auf dem Programm. Die Temperaturen erreichen 26 bis 27 Grad.