Gendertag an Sekundarschule erzürnt das Netz
Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 10. Mai 2023
«Ich hoffe doch, diese Einladung existiert nur auf dem Papier, ohne je verschickt worden zu sein»: Mit diesen Worten wendet sich ein ZüriReporter an ZüriToday. Seinen Ärger verursachte ein Schreiben, das derzeit auch auf Twitter kursiert. Es geht um einen obligatorischen Gender-Tag.
Glarner fordert Entlassung der Schulleitung
«Wir freuen uns sehr, dich am nächsten Montag zum Gender-Tag begrüssen zu dürfen», heisst es darin. Der Brief wurde an die Schüler*innen der 21Ac der Sekundarschule Stäfa versendet. Auf Twitter fallen die Kommentare dazu fallen negativ aus.
Und was unterscheidet dich jetzt von einem muslimischen Vater, der seine Kinder nicht in den Schwimmunterricht schicken will?
— Charly Einstein 🇪🇹 (@CharlyEinstein) May 10, 2023
Ja, richtig. Nix! 🤡 https://t.co/3XT3xvQx5l
SVP-Nationalrat Andreas Glarner fordert in einem Tweet gar die Entlassung der Schulleitung. Der ZüriReporter hingegen fragt sich: «Einen obligatorischen Anlass zum Thema Gendern entspricht ja wohl kaum dem Lehrplan.»
Aktion folgt Lehrplan 21
Doch von Anfang an: Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, führt die Schule Stäfa den Gender-Tag bereits seit zehn Jahren im Rahmen ihres Präventionskonzepts durch. Geschlechter und Gleichstellung sind im Lehrplan 21 verankert und sollen als Teil der Präventionsarbeit im Unterricht behandelt werden.
Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, in geschlechtergetrennten Gruppen über Themen wie geschlechtsspezifische Zuschreibungen und Erwartungen sowie kulturelle und sexuelle Vielfalt zu diskutieren, erklärt die zuständige Schulpräsidentin Daniela Bahnmüller gegenüber der Zeitung.
Eltern beschweren sich nicht
Auch habe man von den Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler bisher keine negativen Reaktionen erhalten. Hierfür hätten diese schon viel Zeit gehabt. Die eigentliche Einladung wurde vor den Frühlingsferien im April versendet, das Erinnerungsschreiben, das derzeit in den sozialen Medien geteilt wird, ist lediglich eine Erinnerung.
Die Einladung sei etwas überspitzt formuliert worden, erklärt Bahnmüller nun gegenüber TeleZüri. «Es soll aber den Jugendlichen zeigen, dass man alles besprechen kann und offen ist. Man muss nicht irgendwo in Geheimen über Dinge sprechen.»
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(oeb)