Nach Konkurs

Gemeinderat aus Rüti übernimmt Filialen von Müller Reformhaus

23.02.2023, 08:14 Uhr
· Online seit 23.02.2023, 08:08 Uhr
Anfang Januar gab die Reformhaus-Kette Müller bekannt, dass ihre 37 Filialen in der Schweiz schliessen. Das traditionsreiche Unternehmen musste Konkurs anmelden. Nun hat sich ein Käufer gefunden, der Warenlager und Einrichtungen der meisten Filialen übernimmt.
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Grund für den Konkurs von Reformhaus Müller waren Ende 2022 mitunter Marktveränderungen. Aber auch das veränderte Kaufverhalten der Konsumenten nach der Pandemie.

Inzwischen ist das Konkursverfahren einen entscheidenden Schritt weiter. Am Mittwoch wurde bekannt, wer die Waren und Einrichtungen der meisten Filialen übernimmt: GLP-Gemeinderat Bruno Rüegg aus dem Zürcher Oberland, der die Firma Apodro führt. Dazu gehören fünf Apotheken und elf Drogerien, die meisten davon im Kanton Zürich.

Apodro übernimmt laut einer Medienmitteilung einen Grossteil des Warenlagers und der Einrichtungsgegenstände der bankrotten Bio-Kette Reformhaus Müller Vital Shop AG. Bereits Anfang März öffnen die alten Müller-Standorte in Zürich-Wiedikon und in Jona als Apodro Reform Drogerien. Vereinzelte Mitarbeitende werden bei Apodro und Partnern wieder neue Arbeitsstellen finden, teilte das Unternehmen mit. Unklar ist jedoch, was mit den insgesamt 289 Angestellten passiert, die bei den Müller-Reformhäusern angestellt waren.

Reformhäuser werden zu Drogerien

Bruno Rüegg gibt auf Anfrage des «Tages-Anzeigers» bekannt, dass er derzeit auf der Suche nach Übernahmewilligen für die mehr als 30 Standorte in der Schweiz sei. «Im besten Fall werden die Nachfolger auch die Belegschaft übernehmen», sagt er. Rüegg möchte noch nicht sagen, wer zu den Interessenten für die frei gewordenen Müller-Standorte zählt. Nächste Woche wisse er mehr.

Die Läden in Jona und Zürich-Wiedikon wird Apodro nur noch einige Monate als Reformhäuser weiterführen und sie danach Stück für Stück in Drogerien umwandeln. «Neben Reformhausprodukten wie gesunden Lebensmitteln werden wir vermehrt klassische und natürliche Heilmittel im Angebot führen.» Reformhäuser seien heute «leider nicht mehr zeitgemäss», so Rüegg.

Risiko ist inbegriffen

Das Warenlager werde teils in den Apollo-Filialen weiterverkauft oder den allfälligen Nachmietern zur Verfügung gestellt, sagt Rüegg im Interview mit dem Tagi. Man suche nach Lösungen mit dem Nachmieter.

Mit der Übernahme von Einrichtung und Warenlager gehe Apodro ein gewisses unternehmerisches Risiko ein, so Rüegg. Bezahlt hat er für Einrichtung und Warenlager 816’000 Franken. Dies geht aus der Konkurspublikation hervor.

(nib)

veröffentlicht: 23. Februar 2023 08:08
aktualisiert: 23. Februar 2023 08:14
Quelle: ZüriToday

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