Wenn die Nati an Europa- oder Weltmeisterschaften spielten, war das in der Stadt Zürich in gewissen Quartieren in der Vergangenheit meist hör- und auch sehbar. Frauenturniere der Nati in der Regel weniger bis gar nicht. Gingen die Männer an den Start, lief auf den etwaigen Bildschirmen vor den Beizen und Restaurants fast ohne Unterbruch Fussball und die Fans feierten bei jeder Gelegenheit auf den Strassen. Spielten die Frauen wurde dafür meist kein Public Viewing organisiert.
Regelung gilt sofort
Dieser Unterschied könnte in den kommenden Wochen aufgehoben werden, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Die Stadt Zürich will auch für die anstehende Frauen-Fussball-Europameisterschaft in England den Bars und Restaurants eine Ausnahmebewilligung genehmigen. Damit dürfen diese die Live-Spiele auch draussen zeigen. «Eine generelle Bewilligung wie bei den Männer-Turnieren befindet sich in Bearbeitung», sagt Mathias Ninck, Sprecher der zuständigen Stadträtin, Sicherheitsdirektorin Karin Rykart (Grüne), gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Damit ist Zürich aber nicht Vorreiter, sondern eher spät dran. Die Spiele der Frauen-EM beginnen schon am 6. Juli. Die Schweizerinnen spielen am 9. Juli zum ersten Spiel gegen Portugal an.
Die Basler Regierung hat bereits am Mittwoch eine entsprechende Mitteilung herausgegeben, dass sie per sofort die Übertragung der Frauenspiele identisch regeln will wie jene der Männer.
Frauenfussball wird rasch populärer
Den Ausschlag in Zürich habe indes ein Gesuch eines Gastrobetriebs gegeben, so Ninck weiter. Dieser wollte die Spiele der Frauen-EM im Gartenbereich zeigen. «Statt allein diesem Gesuch zuzustimmen, hat Karin Rykart eine generelle Bewilligung beauftragt.» Diese soll nun in den nächsten Tagen vorliegen – also noch pünktlich zum Start.
Darüber hinaus habe Gemeinderat Patrick Hässig (GLP) in der Parlamentssitzung am Mittwoch Rykart darauf hingewiesen, dass die Stadt Basel die Frauen-EM künftig in Bezug auf Public Viewing gleich behandle. Es sei wichtig, dem Frauenfussball diese Sichtbarkeit zu geben, fügt Hässig an. Die Sportart werde schliesslich immer populärer und könne sicherlich eine ähnliche Euphorie auslösen wie die Männer in der Vergangenheit.
(sib)