Frau bettelt seit Wochen in S-Bahnen zwischen Zürich und Winterthur
Quelle: Züri Today / Michelle Howald / Felix Haldimann / Rochus Zopp
Angefangen hat es im Oktober. Eine ZüriReporterin pendelt seit dem Semesterbeginn zwischen Zürich, wo sie wohnt, und Winterthur, wo sie studiert. Regelmässig, «sicher so zweimal pro Woche», steigt eine Frau in die gleiche S11 oder S12 wie sie.
Nachdem alle Fahrgäste sich gesetzt hätten, gehe die Frau dann durch den Wagen und lege Kärtchen auf die freien Sitze in den Abteilen. Darauf steht unter anderem «Bitte helfen Sie mir mit ein wenig Geld». Danach verschwinde die Frau, komme einige Minuten später zurück, sammle die Kärtchen wieder ein und frage noch verbal nach Geld.
«Schon sehr strategisch»
Die Zugverbindungen, welche die ZüriReporterin nutzt, fahren nicht zu den Stosszeiten, sondern «kurz vor oder nach» dem grössten Pendlerverkehr. Die Bettlerin gehe damit durchaus strategisch vor, wähle extra Zugverbindungen, die nicht zu voll seien. «In den Stosszeiten sind viele Leute ja genervt oder gestresst», dann würde sie nichts kriegen, vermutet die Studentin.
Für sie sei es jeweils etwas unangenehm. «Die anderen Fahrgäste und ich schauen uns jeweils nur stumm an.» Es sei sehr komisch, das Ganze. Sie findet es auch etwas unangebracht, vor allem auch in dieser Regelmässigkeit.
Speziell sei die Art, wie die Frau bettelt, aber auch, dass von der SBB nichts dagegen unternommen wird. Betteln im Zug ist verboten. Die SBB weisen in diesem Zusammenhang auf ihrer Website darauf hin, dass sich Fahrgäste in begleiteten Zügen ans Zugpersonal wenden können, welches die Transportpolizei informiert. Melden könne man sich auch direkt bei der Transportpolizei unter der Gratisnummer 0800 117 117.
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