Quelle: Keystone-SDA, Video vom 19. Oktober 2022
Bis jetzt seien im Vergleich zu den Vorjahren bei den Privaten drei Prozent und bei den Firmen fünf Prozent Energie eingespart worden, wie die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich auf Anfrage mitteilen. Zwar sei noch keine Gesamtanalyse zum Stromverbrauch gemacht worden. Diese werde erst in den kommenden Tagen folgen.
Doch schon jetzt zeige sich, dass die Zürcherinnen und Zürcher Strom sparen. «Wir gehen davon aus, dass die Kampagne des Bundes und die damit verbundenen Medienberichte die Leute zum bewussteren Umgang mit Energie animiert haben», sagt EKZ-Mediensprecherin Sophia Siegenthaler.
Was am meisten hilft
Welche Massnahmen zum Energiesparen haben sich bewährt? Die EKZ nennen hier insbesondere:
- Zwei Grad weniger zu heizen. Das bringe mehr Einsparungen als alles andere zusammen.
- Die Sparbrause beim Duschen, das Verkürzen der Duschzeit sowie der Verzicht aufs Vollbad. Dies würden wohl die Allermeisten unterschätzen.
- Alte Haushaltsgeräte wie Tumbler ersetzen.
- Eco-Programm beim Geschirrspüler wählen.
- Wäsche ohne Tumbler trocknen.
- Lampen auf LED umrüsten.
- Wäsche bei 20 oder 30 Grad waschen
- Reduzierung des Standby-Verbrauchs, zum Beispiel mit einer Steckerleiste.
Schweizer Haushalte und Firmen sparen merklich Energie
Im September haben Schweizerinnen und Schweizer insgesamt 3710 Gigawattstunden Strom verbraucht. Im Vergleich zum Durchschnitt der zurückliegenden sieben Jahre im selben Monat ist dies ein Rückgang von 13 Prozent, wie aus der jüngsten Statistik des Netzbetreibers Swissgrid hervorgeht.
Die Ende August vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen zur Energieeinsparung und die grossangelegte Werbekampagne scheinen damit erste Erfolge zu zeigen. Denn im August war von Einsparungen noch kaum etwas zu spüren. Der Endverbrauch sank lediglich um zwei Prozent, was im Rahmen der normalen Schwankungen liegt.
Der Endverbrauch enthält jedoch nicht die Übertragungsverluste und jene Energie, die zum Betrieb von Kraftwerken benötigt wird. Unter Berücksichtigung aller Faktoren stieg der Gesamtverbrauch im langjährigen Vergleich um 2,3 Prozent an.
Versorgung hängt von vielen Faktoren ab
Wie sich die Lage im kommenden Winter weiter entwickelt, hängt laut EKZ von vielen Unbekannten ab. Damit es überhaupt zu einer Strommangellage komme, müssten viele verschiedene Faktoren gleichzeitig eintreten. Auf Ereignisse, welche zu einer Mangellage führen könnten, hätten die EKZ als Verteilnetzbetreiber keinen unmittelbaren Einfluss.
Vorstellbar wären: fehlgeschlagene Ersatzmassnahmen beim Komplettwegfall russischen Erdgases, ein sehr kalter Winter bei gleichzeitig tiefem Füllstand der Speicherseen oder das gleichzeitige Ausfallen mehrerer Kernkraftwerke in der Schweiz. Aktuell sei die Stromversorgung aber gewährleistet.
(osc/sda)