Energiekrise

«Die Krise ist vorbei» – zumindest im Männedorfer Hallenbad

· Online seit 13.03.2023, 16:09 Uhr
Wegen der Energiekrise mussten viele Zürcher Hallenbäder ihre Badewassertemperaturen senken. Die Gemeinde Männedorf liess jetzt verlauten, diese per sofort wieder zu erhöhen: «Wir haben einen Beitrag zum Energiesparen geleistet.»
Anzeige

Auf Twitter erfreut sich ein User über die News aus der Gemeinde Männedorf. Dort wird die Badewassertemperatur im Hallenbad ab sofort wieder erhöht. «Die Krise ist vorbei», schreibt er unter dem Post.

Wie die Stadt Zürich leistete die Gemeinde Männedorf mit der befristeten Temperatursenkung einen Beitrag zum Energiesparen. So heisst es auf der Gemeindewebseite: «Die Versorgungslage mit Strom und Gas ist zurzeit gesichert. Die ursprünglich bis Ende April geplante Reduktion der Temperatur kann deshalb früher wieder aufgehoben werden.»

Massnahmen zur Energiesicherheit 

Der Bundesrat hat die Bevölkerung Ende August zum Energiesparen aufgefordert. Im Herbst hatten sich Zürcher Städte und Gemeinden mit einer möglichen Energiemangellage im Winter 2022/2023 befasst. Dies, weil man befürchtete, dass aufgrund des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Gaslieferunterbrechungen in Europa die Energieversorgung knapp zu werden drohte. Die Schweiz bezieht etwa 15 Prozent ihrer Energie aus Gas, wovon fast die Hälfte vor dem Krieg in der Ukraine aus Russland stammte.

Viele öffentliche Bäder haben gemäss Empfehlung des Kantons die Wassertemperatur gesenkt. Damit konnte der Energieverbrauch immerhin um rund fünf Prozent reduziert werden. Im Hallenbad Hasenacker in Männedorf war das Wasser bis jetzt noch 27 statt 29 Grad warm. Das Hallenbad Altstetten hatte als erstes Bad in der Stadt Zürich die Temperatur um ein Grad gesenkt. Diese Anpassung nahmen nicht alle städtischen Bäder gleich schnell wahr.

Einsparungen zwischen 3 und 5 Prozent

Ein Blick auf die derzeit angegebenen Wassertemperaturen diverser Hallenbäder im Kanton Zürich zeigt jedoch, dass inzwischen alle Schwimmbecken ungefähr gleich hohe Temperaturen aufweisen – zwischen 27 und 28 Grad. Dazu gehören beispielsweise Horgen und Opfikon. Das Badewasser im Olympia-Schwimmbecken des Horgener Sportbades Käpfnach ist nur auf 22 bis 24 Grad Wassertemperatur aufgeheizt.

In Uster erhofft man sich durch die Massnahme eine Einsparung von drei bis fünf Prozent. Noch weiter ging die Stadt Dübendorf, die das Schwimmbecken der Schule Stägenbuck ab Dezember 2022 bis am 26. Februar 2023 komplett schloss.

Auch in der Gemeinde Thalwil wurde die Wassertemperatur im Hallenbad Schweikrüti um ein Grad gesenkt. Sie beträgt derzeit ebenfalls 27 statt der üblichen 28 Grad. Zudem ist im Hallenbad die Lufttemperatur um ein Grad gesenkt worden.

Badegäste müssen noch weiter bibbern

Der Gemeinderat Männedorf hebt nun die Reduktion der Wassertemperatur für das Hallenbad Hasenacker auf. Dies könne von jeder Gemeinde selber beschlossen werden, sagt die Gemeindeschreiberin Nadja El Hemdi. Es sei ja nicht eine gesetzliche Verpflichtung, sondern ein Sparappell, um eine mögliche Mangellage auszuschliessen. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung aktualisiere laufend seine Einschätzung der aktuellen Lage.

Werden nun die Bäder der Stadt Zürich dem Männedorfer Beispiel folgen? Das Zürcher Sportamt will dazu derzeit keine Aussage machen. «Der Stadtrat wird sich bei erneuter Anpassung wieder per Medienmitteilung dazu äussern», heisst es auf Anfrage von ZüriToday.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 13. März 2023 16:09
aktualisiert: 13. März 2023 16:09
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch