Zürich

Deshalb sind die Zürcher Flussbadis auch heute noch kostenlos

Historische Regel

Deshalb sind die Zürcher Flussbadis auch heute noch kostenlos

· Online seit 18.07.2022, 06:00 Uhr
Baden, sünnele, ein Buch lesen und dann am Kiosk ein Glacé holen: Die Zürcher Badis sind im Sommer der ideale Ort, um sich abzukühlen und aufzutanken. Während dieses Vergnügen in den Zürcher Flussbadis kostenlos ist, zahlt man in den Seebadis bis zu 8 Franken Eintritt. Wir erklären, warum das so ist.
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Noch nie haben die Badis in der Stadt Zürich so früh so viele Besucherinnen und Besucher registriert wie dieses Jahr. Am Samstag, dem 9. Juli, wurde die Millionengrenze geknackt. Spitzenreiter in Sachen Eintritte ist die Badi Mythenquai, eine kostenpflichtige Seebadi. Wer seinen Badi-Nachmittag hier verbringen will, bezahlt je nach Alter bis zu 8 Franken Eintritt. Anders sieht es in den Flussbadis am Letten und beim Schanzengraben aus. Doch was hat es mit dieser Praxis auf sich?

Über 60-jährige Verordnung

Das Zürcher Sportamt bringt Licht ins Dunkle. Auf Anfrage von ZüriToday erklärt Stefanie Süss, Fachbearbeiterin, was es mit den kostenlosen Flussbadis auf sich hat: «Die Flussbäder sind historisch bedingt Gratisbäder. Im Stadtratsbeschluss vom 20. September 1940 betreffend der <Verordnung über die öffentlichen Badeanlagen der Stadt Zürich> wird vermerkt: Der Besuch der Badanstalten Schanzengraben, Oberer Letten und Unterer Letten ist unentgeltlich.» Dies gilt bis heute, trotz Abänderungen, Ergänzungen und Neudruck.

Frauenbadi war früher eine Seebadi

Wieso aber ist die Frauenbadi am Anfang der Limmat kostenpflichtig? Auch diese Frage lässt sich mit Blick auf Zürichs Vergangenheit beantworten. Das Frauenbad Stadthausquai liegt in der Mündung vom Zürichsee und gilt – auch historisch bedingt – noch als Seebad. Beim Bau des Frauenbades im Jahr 1888 reichte der See noch bis zur Münsterbrücke. Die Aufschüttung der Stadthausanlage erfolgte ab dem Jahr 1833 schrittweise und somit wurde das Seeufer ab dann zurückversetzt.

veröffentlicht: 18. Juli 2022 06:00
aktualisiert: 18. Juli 2022 06:00
Quelle: ZüriToday

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