Bus- und Tramausfälle

«Der Winter kann unberechenbar sein» – VBZ sind dennoch optimistisch

· Online seit 07.10.2022, 06:04 Uhr
Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) werden auch diesen Winter gefordert sein, wenn der Schnee fällt. Entsprechend ist man vorbereitet. Dass gewisse Strecken, vor allem Buslinien, dennoch ausfallen werden, lasse sich aber nicht verhindern.

Quelle: CH Media Video Unit / Beitrag vom 29.11.2021

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Wenn in Zürich in den nächsten Wochen oder Monaten der erste Schnee fällt, werden wohl oder übel auch diverse Trams und Busse ausfallen. Die Passagiere fragen sich dann bestimmt: Hat man das nicht kommen sehen? Doch, natürlich hat man das, wie die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) gegenüber ZüriToday bekräftigen. Die entscheidende Frage sollte aber lauten: Wie viel kann gegen die Schneefälle tatsächlich unternommen werden?

Leo Herrmann, Mediensprecher der VBZ, erklärt, dass man sich «selbstverständlich» nicht vom Winter überraschen lasse: «Wir folgen bewährten Konzepten für den Winterbetrieb, welche regelmässig überprüft und aktualisiert werden.» Dabei würden auch aus vergangenen ausserordentlichen Wetterereignissen Lehren gezogen, so zum Beispiel die starken Schneefälle im Januar 2021.

Tramverkehr ist weniger betroffen

Die VBZ würde die Wetterprognosen genau verfolgen, so der VBZ-Sprecher. Dadurch könne je nach Situation schnell zusätzliches Personal aktiviert werden. Und doch: «Wetterereignisse sind nicht immer vollständig berechenbar.» Es könne also vorkommen, dass es zu Umleitungen und Teilausfällen auf dem VBZ-Netz kommt.

Konkret spricht Herrmann die Buslinien an: «Bei Eis- und Schneeglätte etwa sind vor allem jene Linien betroffen, die Bergstrecken aufweisen und deshalb aus Sicherheitsgründen temporär oder abschnittsweise eingestellt werden müssen.»

Der Tramverkehr hingegen sei davon in der Regel weniger betroffen – dies dank der Weichenheizungen. «Sie sorgen dafür, dass die Gleise grundsätzlich befahrbar bleiben», so Herrmann. «Bei sehr starkem Schneefall kann es aber auch hier zu Unterbrüchen kommen, da die Schneemassen nicht überall gleichzeitig geräumt werden können.» Dafür sei das VBZ-Netz zu gross.

Um den «Letzi» kommts am Samstag zum Stillstand

Und welcher Faktor spielt die Energiemangellage? Hierzu sagt Herrmann: «Das ist ein Risikoszenario, mit dem wir uns schon seit Jahren befassen.» Um darauf bestmöglich vorbereitet zu sein, würden sich die Anstrengungen auf verschiedenen Ebenen innerhalb der VBZ, aber auch der Stadt Zürich zeitgerecht intensivieren. Details preisgeben könne man dazu aktuell aber nicht.

Apropos Risikoszenario: Ein solches stellen auch die Massen von Fussballfans rund um den Letzigrund dar, wenn der FC Zürich am Samstag im Kantonsderby auf den FC Winterthur trifft. «Der Betrieb der Linien 2,3 und 31 wird nach Spielende (zirka um 18.30 Uhr, d. Red.) rund ums Stadion für eine Stunde unterbrochen, bis sich die Lage normalisiert hat», teilt Herrmann auf Anfrage mit.

Winter beginnt im Frühling

Der Winter stellt logischerweise nicht nur die VBZ, sondern den gesamtschweizerischen ÖV vor Herausforderungen. Die SBB mit ihrem landesweiten Streckennetz plagen im Winter vor allem eingeschneite Stromabnehmer, Eis an Zügen und auf Gleisen sowie Bäume, die aufgrund der Schneelast auf die Schienen fallen. Aus diesem Grund stehen bei Wintereinbruch rund 360 SBB-Mitarbeitende im Einsatz, die sich darum kümmern.

Zudem analysieren auch die SBB vergangene Winterereignisse jeweils genaustens, um Verbesserungsmassnahmen beschliessen zu können. «Der Winter beginnt schon im Frühling», schreiben sie auf der Website. Geplant werden müsse schon weit im Voraus, um für den Ernstfall ausreichend gerüstet zu sein.

veröffentlicht: 7. Oktober 2022 06:04
aktualisiert: 7. Oktober 2022 06:04
Quelle: ZüriToday

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