Affenpocken-Impfung

Ansturm auf Impftermine im Kanton – die 1. Lieferung wird wohl nicht ausreichen

· Online seit 10.11.2022, 19:52 Uhr
Anfangs Monat trafen 40'000 Impfdosen in der Schweiz ein, 2000 davon werden ab nächstem Dienstag im Kanton Zürich verfügbar sein. Die Nachfrage könne womöglich nicht abgedeckt werden, ist sich das Amt für Gesundheit bewusst. Und Pink Cross kritisiert, dass die Lieferung so lange gedauert habe.
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Die Affenpockenimpfung ist im Kanton Zürich ab dem 15. November verfügbar – für den ersten Piks online anmelden kann man sich seit Mittwochmorgen. Seither habe sich deutlich bemerkbar gemacht, dass die Impfung sehr gefragt ist, wie Laura Gialluca, Mediensprecherin des kantonalen Amts für Gesundheit, gegenüber ZüriToday sagt: «Es haben sich bereits über 1600 Personen für eine Impfung angemeldet.»

Zusätzliche Termine könnten dazukommen

Die Anzahl der vom Bund an den Kanton Zürich zugesprochenen Impfdosen liegt in dieser ersten Lieferung bei 2000 – aus diesem Grund könnte gar der Fall eintreffen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt.

Gialluca bestätigt, dass dies nicht auszuschliessen ist. «Eine Einschätzung können wir aber erst vollziehen, wenn die Impfkampagne angelaufen ist.» Da je nach Gesundheitszustand der Person, die sich impfen lässt, verschiedene Impftechniken zum Zug kommen und deshalb nicht immer eine ganze Dose verbraucht wird, könnten noch zusätzliche Termine freigeschaltet werden.

Für die Impfung anmelden können sich Männer und Trans-Personen, die Sex mit Männern oder mehreren Partnern haben; Personen, die im Berufsumfeld mit den Affenpockenviren in Berührung kommen könnten sowie Kontaktpersonen von erkrankten Personen, um die Infektionskette zu brechen und Risikopersonen zu schützen.

«Hoffe, die zweite Lieferung geht schneller»

Rund 2000 Dosen für das Züribiet – das entspricht der Hälfte des gesamtschweizerischen Kontingents, da die meisten Fälle von Affenpocken hier registriert wurden. Und dennoch muss die Frage erlaubt sein: Ist das nicht zu wenig für den bevölkerungsstärksten Kanton?

«Das reicht hinten und vorne nicht», glaubt Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, dem nationalen Dachverband der schwulen und bisexuellen Männer. Gegenüber ZüriToday sagt er aber auch: «Ich möchte betonen, dass es sich bei diesen schweizweit 4000 Dosen nur um die erste Lieferung von insgesamt 40'000 handelt.»

Kosten übernehmen Bund und Kanton

Dennoch kann der Geschäftsleiter von Pink Cross nicht nachvollziehen, dass die Impfdosen, obwohl sie bereits am 1. November in der Schweiz eingetroffen seien, nun erst zwei Wochen später in den Impfzentren bereitstehen würden. «Da würde ich mir in Bezug auf die künftigen Lieferungen mehr Schnelligkeit wünschen.» Und überhaupt habe der Bund relativ langsam gehandelt: «In anderen Ländern kamen die Impfungen jeweils schon früher an.»

Die Impfungen für den Kanton Zürich werden im Gesundheitszentrum Checkpoint Zürich an der Konradstrasse in Zürich sowie im Impfzentrum am Hirschengraben des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) angeboten. Sogenannte «Walk-ins», also Impftermine ohne Voranmeldung, gibt es keine. Bezahlt wird die Impfung von Bund und Kanton, für die geimpfte Person ist sie kostenlos.

veröffentlicht: 10. November 2022 19:52
aktualisiert: 10. November 2022 19:52
Quelle: ZüriToday

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